Hells Angels Politik begrüßt Rocker-Razzia

Düsseldorf · Die Bezirksvertretung in Gerresheim hat prompt auf den Großeinsatz der Polizei im Clubheim des Motorradvereins Clan 81 reagiert und Hans-Joachim Todt vom Bezirksdienst der Polizei gleich zum Sachstandsbericht eingeladen.

 Rot und weiß: Clubheim an der Heyestraße.

Rot und weiß: Clubheim an der Heyestraße.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Helga Leibauer, SPD-Ratsfrau, sah die Situation rund um den Bunker an der Heyestraße, in den sich der Clan im Sommer 2011 eingemietet hatte, anschließend "immer noch entspannt: Die Polizei hat offen und verdeckt doch alles im Griff." 250 Beamte hatten am Montagabend den Bunker gestürmt und im offiziell gar nicht geöffneten Lokal "Red Pearl" 86 Mitglieder des Clan 81 und der Hells Angels kontrolliert.

Die Spitzen der Höllenengel-Verbände aus Krefeld, Leverkusen und Langenfeld sollen sich an diesem Abend überraschend dort getroffen haben. Im Zusammenhang mit den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Hells Angels und Bandidos am Wochenende in Mönchengladbach hatte die Polizei Gefahr im Verzug gesehen und die Razzia angeordnet.

"Die Mitglieder seien doch sehr kooperativ und friedlich gewesen, hat uns Herr Todt gesagt — das ist ein gutes Zeichen", sagte Eva-Maria Mörger, Bezirksverteterin der Grünen. Solange die Hells Angels und ihre Unterstützer nicht verboten seien, gebe es keine Handhabe gegen deren Niederlassung in Gerresheim. "Ich bin froh, dass die Polizei dort Präsenz zeigt und sehr genau hinschaut", denn angenehm ist die Situation dort nicht", meinte Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP).

Das sieht auch Andreas Hartnigk, Ordnungspolitiker der CDU, so. Als Jurist weiß er, dass rechtlich kaum etwas gegen die berüchtigten Gangs zu machen sei, "solange nichts passiert". Aber die Szene müsse intensiv beobachtet werden, um schnell reagieren zu können. Zum Beispiel auf mögliche Auswirkungen auf die Altstadt, wo es in der Türsteher-Szene gelegentlich zu Auseinandersetzungen kommt, die im Zusammenhang mit Mitglieder der Hells Angels stehen sollen.

Bezirksvorsteher Hanno Bremer (CDU) wäre die mit den Höllenengeln verbandelten Mieter im Bunker "lieber heute als morgen" los. Doch wenn das Glashüttengelände bebaut und neu bevölkert sei, hofft er, "erledigt sich das von allein."

(RP/anch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort