Nachtflugverbot Weniger späte Flüge am Flughafen

Düsseldorf · Die Zahl der Landungen nach 23 und der Starts nach 22 Uhr ist stark zurückgegangen, hieß es am Mittwoch am Airport. Bessere Organisation sei dafür verantwortlich. Die Grünen meinen, dass ihre Politik eine der Ursachen ist. Und die Bürger gegen Fluglärm glauben den Zahlen überhaupt nicht.

 Der Betrieb des Düsseldorfer Flughafens wird durch das Nachtflugverbot eingeschränkt - nur von 6 Uhr bis 22 Uhr dürfen Maschinen uneingeschränkt starten oder landen. In der Zeit dazwischen gelten Ausnahmeregeln. 2011 ist die Zahl der Flieger, die diese Ausnahmeregeln nutzten, deutlich gesunken, heißt es.

Der Betrieb des Düsseldorfer Flughafens wird durch das Nachtflugverbot eingeschränkt - nur von 6 Uhr bis 22 Uhr dürfen Maschinen uneingeschränkt starten oder landen. In der Zeit dazwischen gelten Ausnahmeregeln. 2011 ist die Zahl der Flieger, die diese Ausnahmeregeln nutzten, deutlich gesunken, heißt es.

Foto: dapd

Nach Angaben des Flughafens hat es im vorigen Jahr deutlich weniger Landungen und Starts nach 22, bzw. 23 Uhr gegeben. Obwohl man bei den Passagieren die 20-Millionen-Grenze durchbrochen habe, sei es gelungen, die vor allem im Umland sehr umstrittenen Flugbewegungen in der Nacht zu reduzieren, erklärte der Flughafen gestern. So sei die Zahl der Landungen nach 23 Uhr um 40 Prozent, nämlich von 1845 (2010) auf 1181 in 2011 zurückgegangen, die Zahl der Starts nach 22 Uhr von 237 auf 93 gesunken — ein Rückgang um 60 Prozent.

Die Unterscheidung nach Uhrzeit und Art der Bewegung (Start oder Landung) ist Ergebnis des Regelwerks. Das Nachtflugverbot gilt ansonsten von 22 bis 6 Uhr. Es erlaubt aber den sogenannten Home-Carriern wie Lufthansa und Air Berlin nach 23 Uhr (bis maximal 24 Uhr und zwischen 5 und 6 Uhr) noch zu landen, sie müssen nicht vorher um eine Genehmigung bitten. Wer nach 22 Uhr noch starten will, braucht auf jeden Fall eine Sondergenehmigung — und die erteilt die Luftaufsichtsbehörde beim Regierungspräsidenten.

Die dort zuständige Regierungsdirektorin Karin Pförtner wollte sich gestern nicht darauf festlegen, dass ausschließlich eine restriktivere Handhabung der Vorschriften unter der grünen Regierungspräsidentin Anne Lütkes dafür ursächlich sei. Man habe schon immer streng hingeschaut, sagte die Beamtin, schloss aber nicht aus, dass die "gesamte Gemengelage" von besserer Organisation und strikterer Umgang mit den Regeln die Zahl gedrückt habe.

Norbert Czerwinski, Fraktions-Sprecher der Grünen im Rathaus, sieht das jedoch anders. Für ihn ist völlig klar, dass die strenge Politik der Grünen für mehr Ruhe am Nachthimmel sorgte.

Christoph Lange dagegen, Sprecher der "Bürger gegen Fluglärm", glaubt den Zahlen überhaupt nicht. Schließlich hätte man sich in den letzten vier Jahren auf ein hohes Niveau von nächtlichen Bewegungen entwickelt. Nun die Zahlen zu reduzieren sei also kein Kunststück. Und wie die Lage wirklich ist, werde sich erst in den Oster- und Sommerferien zeigen.

Flughafen-Chef Christoph Blume dazu gestern: "Diese erfreulichen Zahlen zeigen, dass es uns mit den am Flugbetrieb beteiligten Partnern gelungen ist, gemeinsam die operativen und organisatorischen Abläufe am Airport konsequent zu optimieren. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen allerdings auch, dass sich Verspätungen vor allem dann aufbauen, wenn unplanmäßige externe Faktoren das System Luftverkehr durcheinanderbringen — zum Beispiel harte Winter, Unwetter, Aschewolken oder allgemeine Störungen wie Fluglotsenstreiks oder Personalengpässe bei der Flugsicherung."

Um die komplexen Abläufe an einem internationalen Flughafen zukünftig noch besser koordinieren zu können, wird der Flughafen Düsseldorf International darüber hinaus im Herbst dieses Jahres das sogenannte Airport Control Center (ACC) in Betrieb nehmen. Hier werden alle an der Flugzeugabfertigung beteiligten Stellen vertreten sein.

(RP/anch)
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