Düsseldorf Parkschein kommt per SMS aufs Handy

Düsseldorf · Ab sofort können Autofahrer ihr Ticket im Düsseldorfer Stadtgebiet mit dem Mobiltelefon herunterladen. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts überprüfen den Parkschein ebenfalls digital.

Sabrina Thum testet den neuen Service: An der Kö muss die Nummer 402102 ins Handy eingegeben werden, dazu Autokennzeichen und Parkzeit.

Sabrina Thum testet den neuen Service: An der Kö muss die Nummer 402102 ins Handy eingegeben werden, dazu Autokennzeichen und Parkzeit.

Foto: Andreas Bretz

Manchmal bezahlt auch der Oberbürgermeister für das Parken. Gestern sind es 2,25 Euro für eine Stunde auf der Königsallee. Dirk Elbers wirft aber kein Geld am Parkscheinautomaten ein, er zückt vielmehr sein Handy und lässt sich den Parkschein per SMS kommen. Kein Extra-Service für das Stadtoberhaupt, seit gestern ist dies für alle Bürger an den 502 Automaten im Stadtgebiet möglich. Ein Stückchen Papier muss dabei nicht mehr auf das Armaturenbrett gelegt werden.

Natürlich kostet diese bequeme Abwicklung auch etwas, denn die Firma Sunhill-Technologies, welche das Programm bereits in rund 70 deutschen Städten vertreibt, muss ja auch von etwas leben. Wenn Elbers ganz normal am Automaten bezahlt hätte, wäre für die eine Stunde Parken 1,90 Euro fällig gewesen. So aber erscheinen auf der nächsten Mobilfunkrechnung — oder aber das Geld wird von der Prepaidkarte abgezogen — jene 2,25 Euro, denn zur städtischen Gebühr kommen eine SMS- sowie eine Servicegebühr hinzu, die je nach Zone und Parkdauer zwischen 14 und 80 Cent beträgt. Elbers stört das nicht: "Ein tolles Angebot, das problemlos funktioniert. Mit diesem innovativen Projekt schaffen wir einen zusätzlichen Bürgerservice."

In der Tat liegen die Vorteile auf der Hand: Auf Kleingeld im Portemonnaie kommt es nun nicht mehr an, das Nachladen am Parkautomaten fällt weg, man kann beispielsweise aus dem Geschäft oder Restaurant die Parkzeit per SMS verlängern, allerdings nur bis zur angegebenen Höchstparkdauer. Auf das Ablaufen der Parkzeit wird man zehn Minuten vorher hingewiesen, ebenfalls darauf, ob die Höchstparkdauer überschritten wird.

"Letztlich werden unsere heutigen Regeln eins zu eins auf den SMS-Service übertragen", sagt Roland Hahn vom Amt für Verkehrsmanagement. Dazu gehört auch, dass eine abends zuviel gezahlte Parkgebühr automatisch am nächsten Morgen wieder gilt. Wer sein Auto stehenlässt, weil er nach dem Restaurantbesuch lieber mit dem Taxi nach Hause fährt, riskiert also nicht gleich ein Knöllchen.

Kontrolliert wird der virtuelle Parkschein von den Verkehrsüberwachungskräften ebenfalls per Handy, wie gestern Dennis Grebe demonstriert. So wie der Nutzer nur eine SMS mit seinem Kennzeichen und der gewünschten Parkzeitdauer an eine sechsstellige Nummer schickt, die groß am Parkscheinautomaten zu lesen ist, sendet der Kontrolleur das Kennzeichen an eine Servicenummer und erhält die gewünschte Information.

Die Firma Sunhill lobt die Stadt über den grünen Klee für ihre Innovationsbereitschaft. Geschäftsführer Matthias Mandelkow hat erst im März als Partner der Stadtwerke Düsseldorf in der Altstadt die erste öffentliche Tankstelle für Elektrofahrräder eröffnet. Auf die Frage, ob man in Düsseldorf bald auch die Knöllchen per Handy bezahlen kann, verrät Mandelkow, dass man an einer solchen Lösung bereits arbeite. Zunächst einmal kann sich jedoch der OB eine Parkquittung ausstellen lassen. Diese lädt er auf der Internetseite von Sunhill herunter, indem er dort sein Kennzeichen und die Pin-Nummer aus der Bestätigungs-SMS angibt.

(RP)
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