Jüdische Gemeinde Düsseldorf Neue Thora-Rolle war ein Geburtstagsgeschenk

Düsseldorf · Oberrabiner Raphael Evers hat der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf eine neue Thora-Rolle geschenkt. Es ist ein altes Familienerbstück.

Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf hat jetzt in einer feierlichen Zeremonie ihre neue Thora-Rolle eingeweiht. Die restaurierte Schrift stammt aus dem Familienbesitz des Oberrabiners Raphael Evers und steht nun der gesamten Gemeinde zur Verfügung.

Es war ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk, das von langer Hand geplant war. Die Kinder des Oberrabbiners hatten die Thora-Rolle, die aus der deutschen Heimatregion der Großmutter Betty Packter-Gerstner stammt und schwer beschädigt war, restaurieren lassen und ihrem Vater zu seinem 65. Geburtstag im Mai dieses Jahres übergeben.

Evers stellte sie nun seiner Gemeinde zur Verfügung. „In der Thora sind alle Gebote festgehalten, wie man Gott dienen soll. Deswegen sind alle Zeichen darin heilig“, sagte er. Die Schriftrolle sei im Judentum einer der wichtigsten heiligen Gegenstände, weil sie die Gesetze und Unterweisungen der ältesten monotheistischen Glaubensgemeinschaft enthält. Aus ihr wird im Gottesdienst gelesen, nach dem Gebrauch wird sie in einem Schrein aufbewahrt.

Die Pergament-Rolle mit dem hebräischen Text der fünf Bücher Mose besteht stets aus genau 304.805 Buchstaben und darf keinen Fehler enthalten. Sonst muss die ganze Rolle neu geschrieben werden. Der hebräische Begriff für die von speziell ausgebildeten Schreibern handgeschriebene Thora-Rolle ist „Sefer Tora“, wie der Oberrabbiner erläuterte.

Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ist nach eigenen Angaben mit rund 7000 Mitgliedern die drittgrößte jüdische Gemeinde in ganz Deutschland.

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