Entscheidung des Aufsichtsrats Erster neuer Vorstand für Düsseldorfer Rheinbahn steht fest

Düsseldorf · Die Rheinbahn stellt sich neu auf. Das Verkehrsunternehmen erhält künftig drei Vorstände. Ein Neuzugang ist schon klar: Techniker Michael Richarz soll die hohe Ausfallquote von Bussen und Bahnen angehen.

 Michael Richarz wird Vorstand für Technik bei der Rheinbahn.

Michael Richarz wird Vorstand für Technik bei der Rheinbahn.

Foto: Rheinbahn

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hat am Freitag die erste Entscheidung für eine Neuaufstellung des Unternehmens gefällt. Michael Richarz, bislang Leiter der Stabsstelle Strategie im Unternehmen, soll in den Vorstand aufrücken. Neben dem Neuzugang und dem langjährigen Arbeitsdirektor Klaus Klar wird ein dritter Vorstandsposten für Kaufmännisches und Marketing geschaffen. Die beiden neuen Vorstände sollen erst im neuen Jahr gewählt werden. Die Wahl soll so schnell wie möglich erfolgen, allerdings werde man „sehr sorgfältig“ nach geeigneten Kandidaten suchen, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), unserer Redaktion.

Michael Richarz soll sich laut Geisel auch vor seiner Ernennung für den Vorstand bereits an der „Qualitätsoffensive“ beteiligen, die Vorstand Klaus Klar angekündigt hat. Hintergrund ist die massiv gestiegene Ausfallquote von Bussen und Bahnen. Als Hauptgrund gilt Personalmangel, der sich durch eine hohe Krankenquote verstärkt.

Richarz war für diverse ÖPNV-Unternehmen tätig. Bis 2003 war er Abteilungsleiter Verkehr bei der Rheinbahn. Anschließend wechselte er für neun Jahre als Ressortleiter Schiene zu den Münchener Stadtwerken. Von 2012 bis 2017 war er Vorstand bei den Verkehrsbetrieben in Nürnberg. Er galt als Wunschkandidat der Arbeitnehmer. Diese verfügen bei der Rheinbahn über die Hälfte der Sitze im Aufsichtsrat, haben also großen Einfluss. Befürworter von Richarz heben vor allem seine großen Fachkenntnisse hervor und erhoffen sich eine schnelle Verbesserung im Kerngeschäft.

Ein Personalberater soll zeitnah Vorschläge für die Besetzung des anderen Vorstandspostens unterbreiten. Ein Termin für die Wahl steht aber noch aus. Der Aufsichtsrat bewilligte einstimmig das Vorgehen.

Nach dem Aus für Vorstandschef Michael Clausecker Ende Oktober hatte es viele Spekulationen um den Vorstandsposten gegeben. Im Unternehmen herrscht wegen der Probleme im Betrieb große Unruhe. Geisel und das Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP hatten die Rheinbahn eigentlich auf Wachstumskurs bringen wollen. Clauseckers Zukunftsstrategie verfehlte aber deutlich ihre Ziele.

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