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Konzert in der Düsseldorfer Neanderkirche Mitten im Sommer Orgelmusik aus der Passionszeit

Düsselorf · Bei der 9. Orgelvesper in der Neanderkirche spielte der Kantor der Friedenskirchengemeinde, Andreas Petersen, unter anderem Werke von Johann Sebastian Bach und Olivier Messiaen.

 Der französische Komponist Olivier Messiaen.

Der französische Komponist Olivier Messiaen.

Foto: Salzburger Festspiele / Weber

„Unser Gottesdienst ist heute die Musik“, so leitete Kantor Sebastian Klein wie stets auch die neunte Sommerliche Orgelvesper in der Neanderkirche ein. Vom Verlauf des Kirchenjahres hatte man sich aber mit dem „Passions-Oster-Orgelkonzert“ denkbar weit entfernt. Andreas Petersen, Kantor der Friedenskirchengemeinde, spielte ein starkes Programm, das er im Frühjahr vorbereitet hatte und aus den bekannten Gründen nicht verwirklichen konnte. Zusammengestellt hatte er eine paritätisch besetzte Auswahl französischer und deutscher Werke, darunter sechs auf Chorälen basierende Kompositionen. Stilistisch bewegte er sich zwischen dem Barock und dem 20. Jahrhundert.

Bei drei über das Programm verteilten Choralbearbeitungen aus dem schier unüberschaubaren Werk Johann Sebastian Bachs zeichnete Petersen die vielen Stimmen klar und deutlich. Die zumeist recht lauten Registrierungen führten keineswegs zu Überlagerungen, sondern füllten durchweg den strengen Satz mit lebendigem Klang. Seine Interpretationen dienten der kompositorischen Satzkunst, modellierte diese plastisch heraus.

 Andere Werke kamen sowohl harmonisch als auch klanglich äußerst zart einher, etwa eine Station aus Marcel Duprés Kreuzweg, bei der es inhaltlich um Trost ging. Im starken Kontrast dazu stand eine weitere Kreuzwegstation, „Jesus wird ans Kreuz genagelt“, durch die sich ein insistierendes Ostinato und herbere Klänge hindurchzogen. Diese wurden bei Olivier Messiaens „Force et agilité des corps glorieux“ mit pochenden Motiv- und Tonwiederholungen geradezu zum Aufschrei.

 Die stets beliebte Toccata aus Charles-Marie Widors fünfter Orgelsinfonie brachte sommerliches Licht und schillernde Farben in die Neanderkirche. Petersen aktivierte alles, was der Rieger-Orgel zur Verfügung stand. Natürlich auch die spanischen Trompeten, die prägnant in den Raum hineinragen.

 Info In der nächsten Orgelvesper am Mittwoch, 25. August, 18.30 Uhr, spielt Jens-Peter Enk aus Wuppertal neben Werken von Bach und Mendelssohn einen Programmblock unter dem Joachim-Neander-Motto „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“.

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