100.000 Euro für Museum Kunstpalast Heinz Mack fördert junge Kunst für die Sammlung Kunstpalast

Düsseldorf · Mit 100.000 Euro lässt sich Gutes tun. In vielfacher Hinsicht gelingt dies dem Künstler Heinz Mack, der im Jahr seines 90. Geburtstages aus den Erlösen seiner aktuellen Jubiläums-Edition „Terzett“ diese Summe dem Museum Kunstpalast in Düsseldorf und ganz direkt der Künstlerschaft überlassen hat.

 Der Düsseldorfer Kunstpalast hat die digitale Projektion „Palo Alto“ vom Künstlerduo Banz & Bowinkel gemeinsam mit mehr als 20 anderen Arbeiten junger Künstler angekauft.

Der Düsseldorfer Kunstpalast hat die digitale Projektion „Palo Alto“ vom Künstlerduo Banz & Bowinkel gemeinsam mit mehr als 20 anderen Arbeiten junger Künstler angekauft.

Foto: Banz & Bowinkel / Museum Kunstpalast/Screenshot

Corona hatte besonders die jüngeren, noch nicht so arrivierten Künstler getroffen, die die Zeit der hohen Schutz-Maßnahmen mit ihren Auflagen geradezu als Berufsverbot empfanden. Es war und ist immer noch eine unverschuldete Misere. Nicht nur, dass sie keine Gelegenheiten hatten, sich in Galerien, Museen oder auf dem Kunstmarkt zu präsentieren; auch die meisten Nebenjobs brachen weg.

Heinz Mack kennt solche Nöte, die er selber als junger Künstler nach dem Krieg erlebt hat, und er hat nun dafür Herz gezeigt. Seine Spende sollte den Besten aus der jüngeren Künstlerschaft zugute kommen durch direkte Ankäufe ihrer Werke, die in die Sammlung des Kunstpalast gelangen sollen.

In einem Auswahlverfahren unter Vorsitz von Generaldirektor Felix Krämer nominierte eine Fachjury ausgezeichnete Künstlerinnen und Künstler aus NRW, die bereits Museumsreife haben und darüber hinaus in einer inhaltlich-formalen Nähe zum Werk Heinz Macks stehen. Dabei spielt insbesondere der Bezug zum Licht, zur formalen Strenge, zum Kosmischen und zur Natur der Erde eine Rolle.

Mehr als 20 Arbeiten von sieben Künstlern wurden von der Jury ausgewählt, in der unter anderen Mack-Ehefrau Ute und Sammlungsleiter Kay Heymer votierten. Außerdem war Galerist Till Breckner dabei, der die Aktion begleitet und mit einem persönlichen Spendeneinsatz mitermöglicht hat.

„Wir freuen uns sehr über diese großzügige Geste von Heinz Mack, an dessen vielbeachtete diesjährige Einzelausstellung in unserem Hause wir uns gern erinnern“, sagt Felix Krämer. Das gemeinsame Engagement von Künstler und Galerist zeige, wie viel zu Corona-Zeiten bewegt werden kann. Krämer zeigt sich außerdem dankbar für die Stärkung seines Ankaufsetats und wird demnächst eine ganze Serie von frischen Arbeiten präsentieren können.

Für die Sammlung angekauft wurden zwei kapitale Werke: ein Lichtraum von Annette Sauermann und die digitale Projektion „Palo Alto“ vom Künstlerduo Banz & Bowinkel. Außerdem verschiedene medial ausgeprägte Arbeiten von Rebekka Benzenberg, Björn Knapp, Christoph Knecht, Talisa Lallay und Jörn Stoya. Das Spektrum reicht von Malerei und Zeichnung über Fotografie zu Raum- und Klanginstallationen.

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