U3-Betreuung in Düsseldorf Kita-Plätze sind kaum zu bekommen

Düsseldorf · Obwohl Düsseldorf beim Kita-Ausbau besser dasteht als andere Kommunen in NRW, haben Eltern Probleme, Kita-Plätze für ihre unter dreijährigen Kinder zu organisieren. Drei Mütter berichten, wie sie die Kindertagespflege organisieren und welche Erfahrungen sie dabei machen.

 Ulrike und Thomas Müller mit ihren Töchtern Sinja und Gianna (rechts).

Ulrike und Thomas Müller mit ihren Töchtern Sinja und Gianna (rechts).

Foto: Bretz, Andreas

Die Optionen, das eigene Kind im Alter unter drei Jahren tagsüber betreuen zu lassen, sind vielseitig und doch für viele Eltern nur eingeschränkt verfügbar. Tagesmütter und Tagesväter bieten Kindertagespflege an, es gibt eine wachsende Zahl an U3-Kita-Plätzen und eine breite Palette an Spielgruppen, die meist von Verbänden organisiert werden. Doch die beiden Faktoren, die diese Angebote für Eltern häufig unbrauchbar machen, sind die teils hohen Kosten und die oft engen Zeiträume, in denen eine Betreuung tagsüber möglich ist. Drei Mütter von unter dreijährigen Kindern geben Einblick, wie sie ihre Kinder betreuen lassen - einen Kita-Platz haben alle erst ab August dieses Jahres bekommen.

 Sarah Schmitz erzieht ihre Tochter Helen allein. Sie nimmt das Angebot eines Tagesvaters in Anspruch.

Sarah Schmitz erzieht ihre Tochter Helen allein. Sie nimmt das Angebot eines Tagesvaters in Anspruch.

Foto: Bretz, Andreas

Ulrike Müller (33). Zwei Töchter, zwei und zwölf Jahre alt
"Ich habe meine zweijährige Tochter Sinja bisher zu Hause betreut. Zusätzlich geben mein Mann und ich Sinja dreimal in der Woche zur Betreuung in eine Gruppe des Kinderschutzbundes. Dienstags, mittwochs und freitags ist sie da mit anderen Kindern zusammen. So kann ich immerhin elf Stunden in der Woche arbeiten, mein Mann arbeitet Vollzeit. Weil Sinja einige Monate sehr auf mich bezogen war, tat es ihr und mir sehr gut, als sie in die Gruppe mit anderen Kindern gekommen ist. Schon jetzt ist sie weit weniger ängstlich im Umgang mit anderen Kindern als meine zwölfjährige Tochter Gianna damals. Gianna habe ich bis zu ihrem dritten Geburtstag zu Hause betreut. Einen Kita-Platz haben wir für Sinja erst ab August bekommen - und eine Tagesmutter wäre für uns zu teuer geworden."

 Melanie und Patrick Brings mit ihrer Tochter Annika Nele.

Melanie und Patrick Brings mit ihrer Tochter Annika Nele.

Foto: Bretz, Andreas

Sarah Schmitz (36). Eine Tochter, dreieinhalb Jahre alt
"Seit meine Tochter Helen einen Monat alt ist, bin ich alleinerziehend. Ich habe mich aus beruflichen Gründen dazu entschieden, sie im Alter von eineinhalb Jahren zu einem Tagesvater zu geben. Dass ein Mann Kindertagespflege anbietet, erschien manchen Menschen in meinem Umfeld befremdlich. Meine Tochter Helen geht aber sehr gern dorthin. Ohne den Tagesvater geht es außerdem nicht: Weil ich von zu Hause als Wirtschaftsingenieurin arbeite, brauche ich dort Ruhe. Die Kosten von 5,50 Euro pro Kind pro Stunde, die der Tagesvater berechnet, übernimmt das Jugendamt. Ich zahle lediglich Essensgeld dazu, das aber auch in einer Kita anfallen würde. "

Melanie Brings (32). Eine Tochter, zweieinhalb Jahre alt
"Mein Mann und ich haben uns bewusst nicht um einen U3-Kita-Platz für unsere Tochter Annika Nele bemüht. Wir geben sie dreimal in der Woche in eine Gruppe des Kinderschutzbundes. Erst ab August wird sie dann in eine Kita gehen. So ist sie mit anderen Kindern zusammen und macht dabei auch große Fortschritte - aber es sind längst nicht so viele Kinder auf einmal um sie herum, wie das in einer Kita der Fall wäre. Einen Kita-Platz zu bekommen, war unterdessen nicht ganz einfach. Bei acht Anmeldeversuchen gab es nur eine Zusage.

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