Kita-Navigator in Düsseldorf Kitas: Absage für jeden Dritten

Düsseldorf · Von 12 000 Jungen und Mädchen, die im Kita-Navigator vorgemerkt sind, erhalten nach den Ferien 4000 eine Absage. Vor allem unter Dreijährige schauen in die Röhre. Für Entlastung sorgen Neubauten sowie die Tagespflege.

 Im Kita-Navigator konnten die Eltern Wünsche hinterlegen. Auch Mehrfach-Nennungen waren möglich. Dennoch wird es zahlreiche Absagen geben.

Im Kita-Navigator konnten die Eltern Wünsche hinterlegen. Auch Mehrfach-Nennungen waren möglich. Dennoch wird es zahlreiche Absagen geben.

Foto: Bretz, Andreas

Lange Gesichter wird es unmittelbar nach den Osterferien in rund 4000 Düsseldorfer Elternhäusern geben. Der Grund: Jedes dritte der rund 12 000 im neu geschaffenen Kita-Navigator gemeldeten Kinder bleibt ohne Platz — vorerst jedenfalls.

"Die Absagen werden ab kommendem Montag verschickt. Per E-Mail oder Brief, je nachdem, was die Eltern angeklickt haben", sagt Klaus Kaselofsky, Vize-Leiter des städtischen Jugendamtes. Vor allem Mütter und Väter von Kindern unter drei Jahren schauen in die Röhre. "Der weit überwiegende Teil der Absagen betrifft Kinder von null bis drei Jahren." 9500 der 12 000 vorgemerkten Kinder suchen einen Platz für das im Sommer startende Kita-Jahr 2012/13, darunter 4800 unter Dreijährige sowie 4700 Jungen und Mädchen ab drei Jahren. Etwa 2500 Haushalte haben sich bereits für die Kita-Jahre ab 2013/14 vormerken lassen.

Jedes Kind taucht in der Statistik nur einmal auf, auch wenn es von den Eltern gleich für mehrere infrage kommende Kitas vorgemerkt wurde. "Absage bedeutet, dass per Mitte April keine der jeweils gewünschten Einrichtungen zugesagt werden konnte", präzisiert Kaselofsky. Besonders viele Absagen wird es in den Stadtteilen Bilk, Pempelfort, Düsseltal und Oberbilk geben. Dort ist auch die Nachfrage nach U 3-Betreuung hoch. Trotzdem warnt Kaselofsky vor falschen Schlussfolgerungen. "Es werden nicht 4000 von 12 000 Kindern ohne Platz bleiben."

Für Entlastung sorgen:

Nachrücker Eltern, die sich trotz zunächst verbindlicher Zusage anders entscheiden, ihr Kind beispielsweise doch noch in einer privat-gewerblichen Kita oder aber in der Tagespflege unterbringen, schaffen freie Plätze. Diese können in den kommenden Wochen von Nachrückern belegt werden. Die Zahl dieser Plätze wird unter dem Strich aber überschaubar sein.
Neubauten Im Verlauf des Kita-Jahres 2012/13 werden im Stadtgebiet 20 Tagesstätten neu gebaut. "Im Mittel rechnen wir pro Bau 60 Kinder, macht unter dem Strich 1200 neue Plätze; ein erheblicher Teil wird Jungen und Mädchen unter drei Jahren zugute kommen", rechnet Kaselofsky vor.
Tagespflege
Wer nicht nachrückt, kann auf die Tagespflege ausweichen. Nach Angaben des Jugendamtes kümmern sich in Düsseldorf aktuell 815 Frauen und Männer um Kinder — vor allem um jene unter drei Jahren. Monatsbeiträge und Betreuungszeiten entsprechen, so Kaselofsky, im Wesentlichen den Bedingungen der Kitas und seien somit eine ernst zunehmende Alternative. Allein im Jahr 2011 sei die Zahl der Tagesmütter und -väter im Stadtgebiet um 200 gewachsen.

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