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Karnevalswagen "Geld statt Kamelle"

Der Vorstand der Stadtsparkasse hat einen Karnevalswagen für den Rosenmontagszug bestellt. Kostümiert wollen die Herren ihre Nähe zum Brauchtum zeigen. Nicht alle finden die Idee gut.

 Stadtsparkassen-Chef Heinz-Martin Humme mit einer Sparkassen-Narrenkappe - er will im Karneval mehr Präsenz zeigen.

Stadtsparkassen-Chef Heinz-Martin Humme mit einer Sparkassen-Narrenkappe - er will im Karneval mehr Präsenz zeigen.

Foto: RP, Andreas Krebs

Stadtsparkassen-Chef Heinz-Martin Humme, ohnehin auf vielen öffentlichen Terminen dabei und auch im Karneval stets fleißig unterwegs, will seine Nähe zum Winterbrauchtum intensiver darstellen: Für sich und seine Vorstandskollegen hat er einen Karnevalswagen bestellt und will mit diesem bunten Gefährt am Rosenmontagszug teilnehmen.

Aus Narren-Kreisen wurde das bestätigt: Der Wagen sei bereits geordert, die üblichen Wagenbauer der Jecken seien beauftragt, ein buntes Gefährt zu zimmern, auf dem sich der Vorstand dem närrischen Volk zeigen soll. Bei der Frage nach dem Motto des Wagens sei man sich noch nicht einig, hieß es in Bankenkreisen, angedacht werde unter anderem der Spruch "Geld statt Kamelle".

Hausintern ist die Idee, die dem neuen Kommunikations-Chef des Hauses, Ulrich Baumert, zugeschrieben wird, offenbar umstritten. Baumert, von Humme seinerzeit als Unternehmenssprecher an Bord geholt und mit dem Boss eng vertraut, soll sich gegen Bedenken einiger leitender Mitarbeiter durchgesetzt haben, berichtet der Flurfunk des Kreditinstituts an der Berliner Allee. Angeblich stehen 17000Euro im Etat für Öffentlichkeitsarbeit bereit, um die jecke Sause angemessen zu finanzieren.

Der Verwaltungsrat findet die Idee dagegen nicht sehr lustig. Gudrun Hock, für die SPD dabei, glaubte bei der Frage zuerst an einen Scherz und meinte, sie hielte das mit dem Wagen für keine gute Idee, vielmehr sei das eher bedenklich. Auch Wolfgang Scheffler (Grüne) war zuerst sprachlos - und sagte dann: "Völlig daneben!" Dies sei die falsch verstandene Öffentlichkeitsarbeit, die in ihrer möglicherweise beabsichtigten Ironie garantiert von den Menschen falsch verstanden werde. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ebenfalls anfangs sprachlos, frotzelte: "Ja bin ich im Wald hier, wo bleibt unser Altbier?"

Alle Befragten waren der Meinung, die Sparkasse sollte besser kleinere Karnevalsvereine unterstützen oder den Wagen für Mitarbeiter sponsern. Dirk Elbers, für die CDU im Verwaltungsrat, sieht das Ganze gelassener. Elbers: "Das ist deren Entscheidung. Wenn sie Spaß daran haben, sollen sie es machen." Ulrich Baumert hat bestätigt, dass man über einen solchen Wagen nachdenke. Es sei allerdings noch nicht entschieden, nach welchem Konzept man das angehe. Das Thema sei im Vorstand aufgekommen und werde dort auch diskutiert und entschieden.

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