Düsseldorf präsentiert neuen Bericht zur sozialen Lage Höhere Einkommen, weniger Arbeitslose – die Stadt boomt

Düsseldorf · Der aktuelle Bericht zur sozialen Lage belegt die Dynamik der Landeshauptstadt. Probleme haben vor allem Ältere. Ihr Einkommen reicht oft nicht.

 Claudia Rehnen berät in dem von der Renatec betriebenen „i-Punkt Arbeit“ in Hassels eine Klientin, die auf Jobsuche ist.

Claudia Rehnen berät in dem von der Renatec betriebenen „i-Punkt Arbeit“ in Hassels eine Klientin, die auf Jobsuche ist.

Foto: Anne Orthen (ort)

Düsseldorf boomt. Was jeder sieht, der mit offenen Augen durch die Stadt geht, belegen am Mittwoch vorgestellte Zahlen zur sozialen Lage in der Landeshauptstadt. Mehr Beschäftigte, höhere Löhne, weniger Hartz-IV-Empfänger lauten die Eckdaten des „Monitoringberichts“ für die Jahre 2012 bis 2017, den Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Beigeordneter Christian Zaum präsentierten. Einer der wenigen Wermutstropfen: die Zahl der Älteren, die ohne staatliche Unterstützung nicht klar kommen, steigt. Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Einkommen In Düsseldorf lässt sich gutes Geld verdienen. Vor allem die Bezieher höherer Einkommen profitieren davon. 22 Prozent der Düsseldorfer Haushalte verfügten 2017 (bis dahin reicht die Datenbasis) über mehr als 4000 Euro Nettoeinkommen. Fünf Jahre zuvor waren das nur 14 Prozent aller Haushalte. „Das ist ein enormer Sprung“, sagt Hintzsche. Am anderen Ende der Einkommensskala sieht das anders aus. Zwischen 2015 und 2017 lag die Zahl der Haushalte, die weniger als 900 Euro zur Verfügung haben, kontinuierlich bei zehn Prozent.

Beschäftige Der Anteil der Düsseldorfer, die einen Job haben, steigt. Davon profitieren besonders Ältere. Arbeiteten 2012 erst 40 Prozent aller 55- bis 64-Jährigen, waren es 2017 bereits 47,1 Prozent. Bei über 65-Jährigen steigt der Anteil von 1,3 auf 2,2 Prozent.  Insgesamt waren 2017 etwas mehr als 243.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „In der jüngeren Vergangenheit hatten wir noch nie so gute Beschäftigungsindikatoren“, sagt Hintzsche.

Arbeitslosigkeit Trotz wachsender Bevölkerung sind immer weniger Düsseldorfer ohne Job. So verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen von 26.490 auf zuletzt 23.017 Männer und Frauen. Die Arbeitslosenquote fiel von 8,3 auf 6,9 Prozent. Damit korrespondiert der Rückgang der Hartz-IV-Empfänger. Zwischen 2015 und 2017 sank die Zahl von 65.415 auf 63.124 Betroffene.

Grundsicherung Obwohl die Renten steigen (auf zuletzt 1117 Euro pro Monat bei Männern sowie 934 Euro bei Frauen), sind immer mehr Senioren auf Grundsicherung, also zusätzliches Geld vom Staat, angewiesen. 2012 waren es 7625 Ältere, fünf Jahre später bereits 9190. „Hohe Wohnkosten und eine zunehmende Altersarmut bleiben große Herausforderungen. Am Ende geht es dabei nicht nur um Geld, sondern auch um Teilhabe“, sagt Zaum.

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