Unterstützung für Erfolgsproduzenten Düsseldorfer spenden sechsstellige Summe – und Dieter Falk darf Professor bleiben

Düsseldorf · Musiker Dieter Falk wäre beinahe Opfer politischen Streits geworden. Der beliebte Professor an der Robert-Schumann-Hochschule unterrichtet jetzt weiter – weil vermögende Düsseldorfer eine sechsstellige Summe spenden.

 Dieter Falk, hier in seinem privaten Tonstudio, ist Professor an der  Robert-Schumann-Hochschule.

Dieter Falk, hier in seinem privaten Tonstudio, ist Professor an der Robert-Schumann-Hochschule.

Foto: Dieter Falk

Der Musiker, Produzent und Komponist Dieter Falk hat unter anderem Pop-Oratorien wie das Erfolgsstück „Luther“ komponiert. Sein eigener Fall, genauer der Kampf um seine Professur an der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule, wäre auch eine Sinfonie wert. Mit schmeichelnden Tönen zu Beginn, dann Dissonanzen und krachenden Höhepunkten sowie einem versöhnlich-harmonischen Ende. Denn jetzt steht fest: Dieter Falk bleibt Professor an der Musikhochschule in der Landeshauptstadt. Dies ab dem Wintersemester, gleich für fünf Jahre und nur, weil drei bekannte Düsseldorfer großzügig diesen Lehrauftrag durch eine sechsstelllige Summe mitfinanzieren: Ehrenbürger Udo van Meeteren, Patrick Schwarz-Schütte und Edgar Jannot steuern gemeinsam rund 125.000 Euro bei.

Die Ampel-Kooperation aus SPD, Grünen und FDP hat die Professur Dieter Falks im vorigen Jahr zum Prinzipienfall gemacht. Die halbe Stelle mit einer Jahresdotierung von 50.000 Euro wollten die Fraktionen nicht zur Hälfte finanzieren.

Zum einen, so sagten die Politiker, sei dieser Lehrauftrag keine städtische Angelegenheit, sondern Sache des Landes. Zum anderen gab es vor allem bei den Grünen Vorbehalte gegen den „kirchennahen“ Dieter Falk.

Es fiel aber auch ins Gewicht, dass Falks Engagement 2013 durch den damaligen Oberbürgermeister Dirk Elbers auf den Weg gebracht worden war. Also war Falk nicht nur „kirchen-nah“, sondern auch noch „CDU-nah“. Darum, so dachte wohl mancher Vertreter der Ratsmehrheit, macht man besser einen großen Bogen.

Die Vorgeschichte: Falk hatte sich 2011 im Rahmen des Eurovision Song Contest (ESC) in Düsseldorf engagiert. Die Stadtspitze war froh, so versierte Unterstützung zu erhalten. Der studierte Jazzer, Kirchen- und Schulmusiker war in den USA ein gefragter Studiomusiker; hat unter anderem Pur, Patricia Kaas, Nana Mouskouri und Paul Young produziert und mehr als 50 Platin- und Goldene Schallplatten für mehr als 20 Millionen verkaufte Tonträger erhalten.

Falk schrieb die ESC-Hymne und startete für die Stadt den Wettbewerb „Tontalente“, der dann doch nur zwei Mal stattfand. Und weil bei Kommunalpolitikern Kontinuität gerne auch mal nur bis zur nächsten Wahl reicht, verlor man auch an der Gastprofessur Falks die Lust.

Die hatte die Stadt vier Jahre komplett finanziert, den Vorschlag von Hochschulrektor Raimund Wippermann, dass sich Stadt und die vom Land finanzierte Hochschule den Betrag teilen könnten, fand keinen positiven Widerhall.

Den städtischen Anteil brachte dann im vorigen Jahr die Mittelstandsvereinigung der CDU auf. Einer, der sich herzlich dafür bedankte, war Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD).

Geisel war jetzt auch Hauptakteur hinter den Kulissen und es ist ein Gewinn, dass der Fall Falk nun entpolitisiert und mit einer Fünf-Jahres-Perspektive versehen wird.

Die Studenten hatten sich voriges Jahr mit einer Petition für ihren Lehrer eingesetzt. Denn Falk vermittelt als Professor für Populärmusik dem musikalischen Nachwuchs auch Konzerte in der Stadt und Kontakte in die Musikindustrie – eine höchst willkommene Unterstützung.

Auf 250.000 Euro summiert sich das Salär von Falk, dem auch Angebote aus anderen Städten vorliegen. Die eine Hälfte übernimmt nun die Hochschule, die andere das Trio der Düsseldorfer Bürger. Sie sind vielfach als Mäzene aufgetreten. Udo van Meeteren und Patrick Schwarz-Schütte haben bereits jeweils zweistellige Millionensummen gespendet, ohne sie gäbe es unter anderem das Juridicum an der Heinrich-Heine-Universität oder das Haus der Universität in der Stadt nicht. Jannott engagiert sich schon lange für Tonhalle und Hetjens-Museum.

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