Bilanz der Eisbahn in Düsseldorf DEG-Winterwelt ist ein Touristenmagnet

Düsseldorf · Rund 55.000 Besucher zog die Düsseldorfer Kö-Eisbahn in dieser Saison an. Fast die Hälfte der Besucher kam aus dem Ausland.

DEG-Winterwelt 2019/2020: Das ist die Eisbahn auf der Kö in Düsseldorf
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Die DEG-Winterwelt 2019/2020 auf der Kö in Düsseldorf

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Foto: Ruhnau

Zum zweiten Mal gab es die DEG-Winterwelt auf der Königsallee. „Gefühlt ist es schon eine Tradition“, meint Michael Staade, Präsident des Stammvereins der DEG. „Wir wurden im November mit den Worten begrüßt, es sei schön, dass wir wieder da seien.“ Tatsächlich gibt es zum Ende der Saison viele zufriedene Gesichter. Betreiber Oscar Bruch zählte rund 55.000 Besucher, die Eisbahn ist ein internationaler Werbeträger für Düsseldorf geworden – und die Kö-Anlieger bilanzieren die Zusammenarbeit als bestens. „Die Kunden auf der Kö schätzen das Angebot, denn da kann man ja auch gut mal die Kinder parken.“ 

Besucher Das Personal am Eis und in der Füchschen-Alm wähnte sich in den Wochen vor Weihnachten zeitweise in Holland. Auf etwa 40 Prozent schätzen die Mitarbeiter den Anteil ausländischer Besucher. Neben den Gästen aus den Niederlanden gab es zahlreiche Besucher auch aus Spanien, Großbritannien, Italien und dem arabischsprachigen Raum.

Trend Das Eisstockschießen hat sich zum absoluten Renner entwickelt. Vier Bahnen gibt es, ein freier Termin war kaum mehr zu bekommen. Organisiert wird es vom DEG-Ex-Profi Udo Schmid: „Wir hatten 500 angemeldete Gruppen.“ Das seien im Vergleich zum Vorjahr fast 50 Prozent mehr. 

Events Die Eisbahn wird auch als Eventlocation entdeckt. Oscar Bruch holte „Supertalent“ Ricardo Marinello und Andreas Schönberg, Tenor der Deutschen Oper am Rhein, aufs Eis. Der jecke Tuntenlauf fand dort zum ersten Mal statt. Die Eröffnung der Messe Boot stieg anlässlich ihres 50. Geburtstags auf Kö-Eis. Klassiker: Die Termine mit den DEG-Profis sind besonders beliebt. 

Schulen In der Woche durften Schüler wieder von 9 bis 15 Uhr gratis aufs Eis. 261 Schulklassen, auch aus dem Umland, nahmen das Gratisangebot wahr. Der Zuspruch sprengt die Grenzen. Bruch kündigt an, wegen des Personalaufwands in der nächsten Saison eine Bearbeitungsgebühr von 40 Euro pro Klasse nehmen zu wollen.

Stadtwerbung Für Ole Friedrich, Geschäftsführer Düsseldorf Tourismus (DT), ist die DEG-Winterwelt „ein wichtiger Mosaikstein im weihnachtlichen Gesamterlebnis Düsseldorfs“. Sie verbinde fast nahtlos den Engelchenmarkt am Heine-Platz mit dem Märchenmarkt am Schadowplatz. Mit Lichterdom und Eisbahn verfügten die Kö und Düsseldorf über zwei Highlights, „die besonders in den sozialen Medien für viele Beiträge begeisterter Besucher aus aller Welt sorgen“.

Fotos: DEG-Winterwelt an der Kö feiert Pre-Opening
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DEG-Winterwelt an der Kö feiert Pre-Opening

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Foto: Brigitte Pavetic

Am deutlichsten zeigt sich das laut DT auf Instagram: Unter dem Hashtag #Königsallee tauchten in den Top 10 gleich zwei Bilder von der Eisbahn auf. Der Lichterdom sei nicht in den Top 10, aber fünf Mal in den Top 20. Mehr als 430 Beiträge nutzten den Hashtag #DEGWinterwelt zumindest in Verbindung mit Düsseldorf, häufig auch mit dem Weihnachtsmarkt oder der Königsallee. Das Magazin „Der Spiegel“ hat ein Bild der Eisbahn in der Ausgabe vom 20. Januar als Symbolbild für die hohe Lebensqualität Düsseldorfs genutzt. Auch Reiseblogger aus aller Welt zeigen Bilder der Eisbahn. 

Ideen für 2019/20 Bruch möchte, um den Andrang zu entzerren, zweistündige Eislaufzeiten einführen und dafür den Eintritt (7,50 Euro) um einen Euro reduzieren. Die Terrasse auf der südlichen Kö-Seite soll wie die an der Füchschen-Alm überdacht werden, in der Mitte des 30 Meter breiten Aufbaus soll es dann eine Treppe geben. Verbesserungsbedürftig: Die Spinde waren störanfällig, vor allem aber fiel der einzuwerfende Euro beim ersten Öffnen gleich wieder durch, so dass man gleich den zweiten Euro einzuwerfen hatte. Das sorgte für Unmut. Jetzt soll ein herkömmliches Pfandsystem eingeführt werden. 

Abbau Der Abbau und Abtransport der Eisbahn dauert eine Woche. Bereits in Sattelschlepper eingeladen sind mehr als 100 Tannenbäume. Abgenommen sind auch 600 Meter Lichtgirlanden, die zum Trocknen in einer Halle hängen. Auch das Riesenrad am Burgplatz wird in dieser Woche abgebaut. Bruch überlegt, diesen Abbau im nächsten Jahr eine Woche früher durchzuführen. An normalen Tagen hatte Bruch 55 Mitarbeiter im Einsatz, an den Wochenenden 65. Mit der Alm und den Ständen an den Seiten gibt die Eisbahn rund 100 Menschen Arbeit. 

Und das noch Elche und Robben sind die Gleithilfen für Kinder. Sie heißen nach einem Wettbewerb jetzt Pompel, Bulli, Ronbino, Barta und Eisheldenherz Jimmy. Und: Kruxifix-Konflikte gibt es nicht nur in Amtsstuben. Aus Bayern stammt der Ausschank in Form einer Kapelle neben der Eisbahn. Einen muslimischen Mitarbeiter störte das große Kreuz, das darin hing. Es zog in den Kassenbereich zu Cord Grüning um – der hat Theologie studiert und heißt im Team nur „der Pastor“.

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