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Neubauprojekt in Düsseldorf Auftakt für das „Pier One“ im Medienhafen

Düsseldorf · Der Neubau soll auf bis zu 180 Stützen im Wasser stehen und drei Landzungen verbinden. Das Projekt kostet bis zu 150 Millionen Euro.

 An dieser Stelle soll das Pier One entstehen.

An dieser Stelle soll das Pier One entstehen.

Foto: Foto: Ingenhoven Architects / Renderin: Alexander Schmitz / Grafik: C. Schnettler

Prosperierende Städte machen weltweit durch auffällige Bauten auf sich aufmerksam. Die Stadt Düsseldorf startet morgen den Planungsprozess für ein spektakuläres Vorhaben im Hafen. Der Bebauungsplan-Vorentwurf für einen Pfahlbau im Wasser wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bau ist deswegen besonders, weil er über sich hinausweist: Er wird nordöstlich der Halbinsel Kesselstraße so ins Wasser gestellt, dass gleich drei Landzungen durch ihn miteinander verbunden werden können.

Die Idee dazu stammt von Architekt Christoph Ingenhoven, der aktuell durch den Bau eines großen Shopping-Centers an Schadowstraße/Gründgens-Platz (Kö-Bogen II) sowie Umbau und Sanierung des Schauspielhauses von sich reden macht. Die Idee, die Landzungen des Hafens durch Brücken zu verbinden, ist aber viel älter - sie stammt aus dem Jahr 2000, als im NRW-Forum die Ausstellung "Living Bridges" zu sehen war. "Werner Lippert, der damalige Chef des NRW-Forums, sprach mich an und fragte, ob wir uns nicht mit einem Projekt beteiligen wollten", erinnert sich Christoph Ingenhoven.

Neubau könnte Hotel werden

Erst jetzt, nachdem einige Hemmnisse gefallen sind, ist aus der Idee ein echtes Projekt geworden. Ingenhoven arbeitet dabei mit den Neuss-Düsseldorfer Häfen zusammen. Er hat sich bei der Gestaltung des fünfstöckigen Zwillingsbaus in Sydney inspirieren lassen. Woolloomooloo ist ein östlicher Vorort der australischen Metropole und nur anderthalb Kilometer vom Business-Zentrum der Innenstadt entfernt. Dort steht ein ähnlicher Bau auf einer Landzunge. Hafen, Werft, Wasser: Diese Assoziationen hat man gleich, wenn man Bilder dieser Architektur sieht.

Das "Pier One" stünde auf 160 bis 180 Bohrpfählen, die rund 30 Meter lang sind, im Wasser. Diese nehmen Lasten von bis zu 600 Tonnen auf und stünden in der Tertiärschicht des Erdreichs. Zurzeit ist eine Hotelnutzung für das "Pier One" Favorit, es sollen aber auch Büro- oder eine gewerbliche Nutzung möglich sein.

Von der Kesselstraße aus würden zwei Brücken auf den vorgelagerten Pfahlbau führen; eine für Autos ins Untergeschoss mit 200 Stellplätzen, eine andere zum Erdgeschoss für Fußgänger und Radler. Zwei größere Brücken zu den nebenliegenden Landzungen sind geplant, eine davon als Schwenkbrücke, denn die Weizenmühlenstraße markiert die Grenze zwischen Medien- und Industriehafen. Hier passieren mehrfach täglich Autotransport-, Hotel- und Kreuzfahrtschiffe.

Planungsprozess startet

Die Brücken kosten jeweils drei bis vier Millionen Euro und sollen aus dem Projekt heraus finanziert werden, also ohne städtische Zuschüsse. Laut Ingenhoven beläuft sich die Gesamtinvestition auf 100 bis 150 Millionen Euro.

Planungsdezernentin Cornelia Zuschke begrüßt die Ideen von Ingenhoven und den Neuss-Düsseldorfer Häfen. Jetzt aber starte erst der offizielle Planungsprozess. Es komme auf die Öffentlichkeit und die Politik an, so Zuschke. Zudem sei die Verbindung zum Wettbewerb für die Kesselstraße herzustellen.

(ujr)
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