Biodiversität in Düsseldorf Aquazoo will Artenschutz-Euro kassieren

Düsseldorf · Im Düsseldorfer Aquazoo soll ab März ein Artenschutz-Euro eingeführt werden. Der Beitrag würde dabei helfen, bedrohte Lebensräume zu unterstützen. Gäste können jedoch selbst entscheiden.

Im Aquazoo Löbbecke Museum soll ab 1. März ein Artenschutz-Euro eingeführt werden.

Im Aquazoo Löbbecke Museum soll ab 1. März ein Artenschutz-Euro eingeführt werden.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Im Aquazoo Löbbecke Museum soll ab 1. März der Artenschutz-Euro eingeführt werden. Damit würde der Aquazoo den Anforderungen der EU-Zoorichtlinie gerechter werden, denn die Aufgabe von modernen Zoologischen Gärten sei nicht nur die Erhaltungszucht von bedrohten Tierarten, sondern auch der Schutz der Lebensräume der bedrohten Tierarten vor Ort. Der Kulturausschuss hat sich mit dem Thema befasst. Als kommunaler Zoo müsse der Aquazoo sein Budget für Arbeiten an und im Institut nutzen, und habe darüber hinaus keine finanziellen Möglichkeiten, um Schutzmaßnahmen in den bedrohten Lebensräumen zu unterstützen, heißt es in der Vorlage der Stadt. Eine Idee, die bereits viele Zoos umsetzen, ist der freiwillige Artenschutz-Euro. Gästen müssten künftig beim Kauf eines Tickets im Aquazoo dem Artenschutz-Euro aktiv widersprechen, sonst zahlen sie einen Euro mehr Eintritt, der einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Biodiversität leisten soll.

Der Leiter des Aquazoos, Jochen Reiter, beschrieb diese Änderung im Kulturausschuss als „absolute Notwendigkeit“. Sowohl an der Tageskasse als auch im Online-Verkauf soll deutlich auf die Möglichkeit, den Artenschutz-Euro nicht zu zahlen, hingewiesen werden.

Die Eintrittspreise im Aquazoo Löbbecke Museum sollen gestaffelt werden: Ermäßigte Karten sollen 0,50 Euro, Erwachsenenkarten einen Euro und Familienkarten zwei Euro mehr kosten. Ein Rechenbeispiel veranschaulicht die zusätzlichen Einnahmen, die auf Basis einer Zustimmung von 70 Prozent der Besucher erreicht werden könnten: Im Zeitraum von Januar bis November 2022 wurden 85.748 Erwachsenentickets verkauft, bei einer Zustimmung von 70 Prozent würde der Artenschutz-Euro rund 60.000 Euro extra generieren. Bei ermäßigten Tickets könnte bei diesem Beispiel 11.550 und bei Familienkarten knapp 51.000 Euro extra erreicht werden. Insgesamt hätten so rund 129.700 Euro eingenommen werden können.

Der Kulturausschuss stimmte am Donnerstag einstimmig für die Einführung des Artenschutz-Euros im Aquazoo. Die endgültige Entscheidung darüber wird am 2. Februar der Rat treffen.

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