Bürokomplex in Düsseldorf Friedrichstadt Deutsche Bank zieht in Ex-WestLB-Büros

Düsseldorf · Die Suche nach einem Mieter für den Bürokomplex der früheren WestLB, jetzt Portigon, in Friedrichstadt war erfolgreich. Die Deutsche Bank zieht 2014 ein. Für die Kunden an der Kö ändert sich nichts, die Filiale bleibt erhalten.

 Die Zentrale der Bank Portigon, Nachfolge-Institut der WestLB an der Herzogstraße. 400 Deutsch-Banker sollen 2014 hier neue Büros bekommen.

Die Zentrale der Bank Portigon, Nachfolge-Institut der WestLB an der Herzogstraße. 400 Deutsch-Banker sollen 2014 hier neue Büros bekommen.

Foto: DPA

Die Deutsche Bank wird neuer Mieter in Friedrichstadt. Nach Informationen der Rheinischen Post wird Deutschlands größtes Kreditinstitut Büros im Gebäude der früheren WestLB-Zentrale anmieten. Die Adresse lautet Herzogstraße 15. Die Deutsche Bank will mindestens 6000 Quadratmeter Bürofläche anmieten. Das betrifft rund 400 Mitarbeiter der Deutschen Bank in Düsseldorf, wie es aus dem Umfeld des WestLB-Nachfolge-Instituts, Portigon, hieß.

Mietvertrag beginnt am 1. Juli 2014

Offenbar handelt es sich dabei um Mitarbeiter aus der Verwaltung der Großbank, die zurzeit größtenteils in der Deutsche-Bank-Zentrale an der Königsallee untergebracht sind. Darüber, welche Abteilungen des Kreditinstituts konkret von der Königsallee an die Herzogstraße verlegt werden, wollte die Bank gestern keine Angaben machen. Der Mietvertrag in der neuen Immobilie beginnt am 1. Juli 2014.

"Für unsere Kunden ändert sich nichts. Die Deutsche Bank bleibt an der Königsallee", sagte eine Sprecherin des Instituts auf Anfrage. Die Geschäftsstelle in zentraler Düsseldorfer Lage gilt als größte Filiale der Deutschen Bank in der Bundesrepublik. In den 1980er Jahren war sie aufwendig und im Stil der Zeit mit einer riesigen Schalterhalle renoviert worden. Zeitweilig hatte die Niederlassung in der NRW-Landeshauptstadt innerhalb der Bank eine herausragende Bedeutung. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1948 war die Deutsche Bank in zehn Regionalinstitute zerschlagen worden. Eine von ihnen mit dem Namen Rheinisch-Westfälische Bank AG hatte ihren Sitz im Gebäude an der Königsallee. Bei dieser Bank machte auch der spätere Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende Hilmar Kopper seine Ausbildung. 1952 wurden die zehn Banken zu drei mittelgroßen Instituten zusammengefasst, wieder blieb Düsseldorf Hauptsitz. Erst 1957, als die Deutsche Bank aus den Teilbanken wieder zusammengefasst wurde, wechselte der Sitz endgültig nach Frankfurt.

Dennoch behielt die Königsallee-Niederlassung eine herausgehobene Bedeutung. Bei den Prozessen um hohe Abfindungen im Zuge der Mannesmann-Übernahme, der in Düsseldorf stattfand, richtete sich der damalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann sein Büro vorübergehend an der Königsallee ein.

Nach dem Ende der WestLB und der Gründung des deutlich kleineren Nachfolge-Instituts Portigon fallen große Büroflächen in Friedrichstadt leer. An den anderen Liegenschaften der WestLB an der Friedrichstraße zeigte sich das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen interessiert. "Die Gespräche nehmen einen konstruktiven Verlauf", hatte Klaus Killinger bei Portigon unter anderem für das Immobilienmanagement zuständig, vergangenen Monat gesagt.

Portigon sucht intensiv nach weiteren Mietern für die großflächigen Büroimmobilien der früheren Landesbank. Insgesamt stehen in mehreren Gebäuden in Friedrichstadt an der Elisabethstraße/Ecke Herzogstraße fast 100 000 Quadratmeter Bürofläche aus Ex-WestLB-Beständen zur Vermietung an.

In den kommenden Jahren wird sich die Zahl der Düsseldorfer Portigon-Mitarbeiter von derzeit knapp 2700 auf weniger als 1000 reduzieren. Makler gehen von einer guten Vermietbarkeit der Büros aus, da die Lage zentral ist und fast 1000 Autostellplätze zur Verfügung stehen.

Zuletzt hatte es bei den Händlern und Gastronomen in Friedrichstadt große Verunsicherung gegeben. Ohne die Banker der WestLB oder einer anderen Bank verlören die meisten den Großteil ihrer Kunden.

(jco/top)
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