Düsseldorf-Heerdt Der Bunker wird zum Wohnhaus umgebaut

Düsseldorf · Der Bunker an der Pariser Straße sieht neuerdings aus wie eine Burg. Aus dem oberen Teil des Weltkriegsrelikts wurden am Wochenende einzelne Blöcke herausgenommen, so dass sie an die Spitze an Zinnen einer Burg erinnert.

 An der Oberkante des Bunkers sind erste Blöcke aus der alten Fassade geschnitten worden.

An der Oberkante des Bunkers sind erste Blöcke aus der alten Fassade geschnitten worden.

Foto: Andreas Bretz

Mit diesen Arbeiten wird für die Bürger in Heerdt nun ein besonderes Bauprojekt sichtbar: Aus dem Bunker soll bis Ende nächsten Jahres ein Wohnhaus mit 24 Einheiten werden. Die Kosten liegen bei 17 Millionen Euro.

"Papillon" (Schmetterling) heißt das Projekt, das seinen Namen der Idee verdankt, nicht nur zwei Etagen aufzustocken, sondern viele Räume und Terrassen an das Stahlbeton-Bauwerk anzudocken. So wird die Nutzfläche des ehemaligen Bunkers auf gut 4000 Quadratmeter erhöht und damit fast verdoppelt. Auf sieben Geschossen werden Wohnungen zwischen 76 und 260 Quadratmetern entstehen. Die Quadratmeterpreise bewegen sich zwischen 3000 und 4500 Euro. Neun Einheiten sind bereits verkauft.

Insgesamt werden mit Diamantsägen rund 5000 Tonnen Stahlbeton aus dem Komplex entfernt. Das entspricht einem Drittel des Bunkermaterials. Die einzelnen Stücke sind bis zu 40 Tonnen schwer. Sie werden mit einem 300-Tonnen-Kran zum Boden gebracht und dort zerkleinert. Gut drei Monate sollen diese Arbeiten andauern, dann werden die Pfähle für die Anbauten gesetzt, zudem entsteht eine Tiefgarage mit 26 Plätzen.

Raffiniert ist das Energiekonzept des Gebäudes. Denn gleich neben der Tiefgarage entsteht ein Eisspeicher, dessen Energie fürs Heizen wie fürs Kühlen genutzt wird. 350 000 Liter Wasser — umgerechnet 1750 Badewannenfüllungen — werden permanent bei null Grad gehalten, die Kristallisationsenergie kann in Kombination mit den Wärmetauschern auf dem Bunkerdach je nach Jahreszeit unterschiedlich eingesetzt werden.

(RP)
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