Benrath Musikalische Sommerakademie im Schloss

Benrath · 23 begabte Musikstudenten aus elf Ländern ließen sich von prominenten Dozenten im Bereich "Alte Musik" fortbilden.

 Die Zuhörer waren beim Konzert der engagierten Nachwuchsmusiker sehr begeistert über deren Können.

Die Zuhörer waren beim Konzert der engagierten Nachwuchsmusiker sehr begeistert über deren Können.

Foto: Günter von Ameln

Zur 4. Internationalen Sommerakademie für Alte Musik hatte die Neue Düsseldorfer Hofmusik in der vergangenen Woche auf Schloss Benrath eingeladen. Zusammen mit der Stiftung Schloss und Park Benrath, die auch unter dem neuen Stiftungsvorstand die musikalischen Aktivitäten der Hofmusik begrüßt und kräftig fördert, wurden 23 Teilnehmer der Akademie in der Aufführung alter Musik auf alten Instrumenten geschult.

Ziel des renommierten Düsseldorfer Klangkörpers ist es, Studierenden und jungen Musikern, die meist auf modernen Instrumenten ihre Ausbildung beginnen, die Aufführungspraxis alter Musik nahe zu bringen. "Deshalb haben wir auch keine Mühen gescheut und zahlreiche dafür geeignete Instrumente zusammengetragen", erzählt Theodor Kersken vom Verein Düsseldorfer Hofmusik. "Allein sechs Cembali stehen zum Üben bereit, darunter ein ganz besonders wertvolles, das Burkhard Zander in Köln gebaut und dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat."

In den Räumen der Orangerie, in der Kapelle und in den Turmzimmern werden Saiten mit barocken Bögen gestrichen, Traversflöten alter Bauart angeblasen und vielfältig sind Tonkaskaden der Cembali zu hören.

Mary Utiger, Konzertmeisterin der "Neue Düsseldorfer Hofmusik und", im Hauptberuf Professorin an der Münchener Hochschule, unterrichtet fünf Violinisten und zwei Studierende der Viola. Nicholas Selo, der ungemein agile englische Cellist der Hofmusik, unterrichtet fünf Schüler und hat dafür extra noch zwei barocke Celli mitgebracht. Christine Schornsheim ist wie Mary Utiger Professorin in München, leitet außerdem den dortigen Fachbereich 'Alte Musik' und unterrichtet in der Benrather Sommerakademie fünf Schüler. Michael Schmidt-Casdorff ist Dozent an der Folkwang-Uni.

Sein prägnantes Spiel auf der Traversflöte wollen sechs Schülerinnen und Schüler erlernen. "Ich freue mich in diesem Jahr über ein tolles Potenzial"," meint Michael Schmidt-Casdorff: "Das reicht von der hochbegabten Anfängerin, die gerade erst Abitur gemacht hat und im Herbst mit dem Studium beginnt, bis zur fertigstudierten Australierin, die sehr weit und erfahren ist."

Ist es eine Belastung, hier zu unterrichten, wenn andere Urlaub machen? "Die hohe Motivation der Schülerinnen und meine eigene lassen im wunderschönen Ambiente von Orangerie und Schloss keine Belastung aufkommen", ist Schmidt-Casdorffs Antwort, die sicher auch für die anderen Dozen-ten gilt. Und was denken die Schüler aus elf Ländern über die Sommerakademie? Mikaela Oberg, die von Schmidt-Casdorff gelobte Australierin, spricht hier wohl für alle: "Wenn man eine Woche lang einen hervorragenden Lehrer fast für sich alleine hat, ist das unwahrscheinlich motivierend und leistungsfördernd."

(hs)
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