Angela Merkel in Düsseldorf Das Ständehaus macht sich fein für die Bundeskanzlerin

Düsseldorf · Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Abend der Stargast beim Ständehaus-Treff der Rheinische Post Mediengruppe in Düsseldorf. Dort liefen wenige Stunden vor ihrem Eintreffen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

 Wenn die Bundeskanzlerin kommt, wird beim Ständehaus-Treff besonders sorgfältig vorbereitet. Denn alles muss stimmen: die Bestuhlung, das Catering und natürlich das Sicherheitskonzept.

Wenn die Bundeskanzlerin kommt, wird beim Ständehaus-Treff besonders sorgfältig vorbereitet. Denn alles muss stimmen: die Bestuhlung, das Catering und natürlich das Sicherheitskonzept.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Im Ständehaus stellt Merkel sich den Fragen von RP-Chefredakteur Michael Bröcker. Rund 550 Gäste sind gespannt, was die Kanzlerin zur internationalen Lage, vor allem aber, was sie zur anstehenden NRW- sowie zur Bundestagswahl im September sagen wird. Eine Nachrichtenagentur ist vor Ort, der WDR filmt für das Erste Programm.

Zur Begrüßung gibt es für Merkel und alle anderen Besucher im denkmalgeschützten Bau ein Glas Sekt. Auf der Speisekarte steht unter anderem Finkenwerder Maischolle - ein Tribut an Hamburg, die Geburtsstadt der Kanzlerin.

Merkels erster Besuch im Ständehaus als Bundeskanzlerin

Angela Merkel kommt per Regierungsjet aus Stuttgart, jede Minute ihres Besuchs ist durchgeplant, die Sicherheitsanforderungen sind hoch. Das Bundeskriminalamt sichert ihren Aufenthalt, am Nachmittag hat es eine gründliche Durchsuchung des Ständehauses mit Bombenspürhunden gegeben. Merkel war 2001 beim Landhaustreff in Duisburg und 2003 beim Ständehaus-Treff zu Gast, ihre jetzige Visite ist aber ihr erster Auftritt als Bundeskanzlerin bei der gefragten Veranstaltung.

Damit ist das zweite Mal, dass ein deutscher Regierungschef zum Interview ins Ständehaus kommt. Vorgänger war Gerhard Schröder, der im Juli 2002 dem ersten Ständehaus-Treff überhaupt die Ehre gab. Auch damals stand im Herbst eine Bundestagswahl an. "Die Sicherheitsanforderungen waren damals ebenfalls hoch", sagt Axel Pollheim, Organisator des Ständehaus-Treffs.

Schröders Besuch fand einige Monate nach den Anschlägen des 11. September statt, unter anderem wollte man sogar Froschmänner in den Kaiserteich vor dem Gebäude schicken, die ihn hätten absuchen sollten. So weit kam es aber dann doch nicht. Schröder jedoch ging von der nahen Elisbethstraße zu Fuß zum Ständehaus, neben ihm Wolfgang Clement und dessen Töchter. Das ist heute anders. Angela Merkel fährt am Haupteingang vor und geht gleich ins Gebäude, ein Bad in der Menge ist nicht vorgesehen.

Zuerst trifft Merkel wichtige Gäste aus Kempen: Kinder, die etwas für Unicef tun

Dennoch sind trotz der Auflagen Besonderheiten geplant. Die Kanzlerin wird unter der Kuppel des Museums Kinder treffen, die sich für Unicef engagieren. Die Christdemokratin hat persönlich entschieden, die Mädchen und Jungen vom FC St. Hubert e.V. aus Kempen zu sprechen und sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Mit dabei ist auch Heribert Klein, der seit Jahrzehnten die Unicef-Gala organisiert und jährlich sechsstellige Summen sammelt.

Natürlich wird sie auch ein Wort mit alten Weggefährten wechseln. Hildegard Müller, einst ihre Staatsministerin im Kanzleramt und heute RWE-Vorstand, ist ebenso zu Gast wie Helmut Linssen, der ihr Schatzmeister der Bundes-CDU war (heute RAG-Stiftung).

Mehr als 70 Servicekräfte werden den Gästen das Essen servieren

Nach der Finkenwerder Maischolle geht es bei der kulinarischen Versorgung klassisch weiter: Als Hauptgang wird zum Walbecker Spargel eine Tranche Kalbsfilet mit Sauce Hollandaise und neuen Kartoffeln gereicht. Zum Nachtisch gibt es Milchreis-Mousse und Rhabarber-Tapioka-Grütze mit Himbeerschaum und Honig-Chip.

Damit alle Gäste das Essen ohne Verzögerungen auf den Tisch bekommen, haben Georg Heimanns und Joanna Epstein von GCS Catering mehr als 70 Kräfte im Einsatz, darunter 20 Köche. Etwas Süßes bekommt die Kanzlerin dann noch mit auf den Weg: Chocolatier Heinz-Richard Heinemann wird Merkel nach dem Talk eine süßes Päckchen überreichen, in dem sich die berühmten Champagnertrüffel, aber auch Teegebäck und Pralinen befinden.

(ujr)
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