Coronavirus Stadt Düsseldorf gibt Umweltspuren frei und reduziert Publikumsverkehr

Düsseldorf · Die Stadt gibt die Umweltspuren wieder für den normalen Verkehr frei. Grund: Aktuell wolle man keine Anreize schaffen, mit Bus und Bahn zu fahren.

Coronavirus Düsseldorf: Umweltspuren wieder frei - Kneipen geschlossen
Foto: Christoph Schroeter

Düsseldorf fährt das öffentliche Leben herunter, will dies aber nicht zu radikal machen. Modegeschäfte sollen, so der Stand vom Montagnachmittag beispielsweise geöffnet bleiben. Die Fakten des Tages:

Die Zahlen Aktuell sind in der Landeshauptstadt 80 Menschen durch das Coronavirus erkrankt, 200 befinden sich in Quarantäne. Eine Person konnte die Quarantäne verlassen. Ein Mensch ist gestorben.

Die Umweltspuren Am Dienstagmorgen gab es im Süden wieder Staus. Die Stadt gab daraufhin alle Umweltspuren für den normalen Verkehr frei. Eine Kehrtwende, zuvor hatte die Stadtspitze diese Anregung nicht umsetzen wollen. „Die Umweltspuren sollen ein Anreiz sein, auf Bus und Bahn umzusteigen“, so OB Thomas Geisel am Montag, „den müssen wir jetzt aber nicht setzen.“ Experten empfehlen, wegen der Verbreitung des Virus auf Bus und Bahn möglichst zu verzichten.     

Der Test Da es mittlerweile Infektionsketten in Düsseldorf gibt, wird nicht mehr auf jeden Corona-Verdacht hin ein Test gemacht. Dies soll nur noch geschehen, wenn die betreffende Person für die Erhaltung der öffentlichen Infrastruktur wichtig ist (Ärzte, Pflegepersonal, Awista etc). Bei typischen Anzeichen wie Husten, Fieber, Gelenkschmerzen sollen die Menschen in Quarantäne gehen – die meisten Verläufe seien nicht so schwer, sagt der Leiter des Gesundheitsamtes, Klaus Göbels. Die Bescheinigung für den Ausgleich von Verdienstausfällen gibt es von der Stadt. Wenn Menschen unter besonderen Symptomen wie Luftnot leiden, sollen sie den Rettungsdienst unter 112 alarmieren.

Das Diagnosezentrum ist damit nicht mehr für die breite Bevölkerung da, die Stadt prüft den Aufbau von Drive-In-Zentren.

Göbels betont, die Maßnahmen seien wichtig für die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems, wenn sich die Krise zuspitze. Die Stadt sei im Kontakt mit dem Robert-Koch-Institut, er gehe davon aus, dass von dort bald gleichlautende Empfehlungen zu hören seien.      

Weitere Maßnahmen Die Stadtverwaltung wird den direkten Kontakt zu den Bürgern einschränken. Die Müllabfuhr rückt bereits um 5.30 Uhr aus. Dienststellen mit Publikumsverkehr werden geschlossen, auch das Straßenverkehrsamt und das Einwohnermeldeamt sind betroffen. Bis Donnerstag soll an Lösungen gebastelt werden, die Sprechstunden ermöglichen, bei denen man nicht mit anderen zusammenkommt. Nähere Informationen dazu folgen.  Die Stadt selbst schickt ältere Mitarbeiter oder solche, die durch eine Vorerkrankung gefährdet sind, nach Hause. Darüber hinaus soll es möglichst oft Home-Office geben.

OB Geisel und CDU-Fraktionschef Rolf Tups haben einen Fonds von 500.000 Euro abgesegnet, mit dem Unternehmen geholfen werden soll, die sich wegen noch nicht fließender Bundesmittel in einer Notlage befinden.

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