Neue Strandbar in Lörick Bier-Riese will an den Rhein-Deich

Düsseldorf · Das Gelände zwischen dem Freibad und dem Yachthafen in Lörick wird sich verändern: Mehrere Gastronomen haben Interesse gezeigt, dort eine neue Strandbar zu bauen. Die Bädergesellschaft, die das Grundstück verwaltet, ist für Ideen offen. Weiße Flotte und Brauerei Inbev wollen kooperieren.

 So sah der ursprüngliche Plan aus.

So sah der ursprüngliche Plan aus.

Foto: RP, Jenny Möllmann

Das Löricker Freibad ist das beliebteste der Stadt und zieht im Sommer täglich viele Tausend Menschen an, auch aus dem Umland. In den letzten Jahren haben sich nebenan auch zwei Bars niedergelassen: Das Café del Sol taugt auch in der kühlen Jahreszeit und lockte im Sommer mit Open-Air-Kino, das Sonnendeck öffnet nur, wenn es seinem Namen Ehre machen kann. Dazwischen gammeln die Umkleide- und Lagerräume vor sich hin, die in den 60er Jahren Teil der Erholungsstätte Lörick und des damals schon populären Freibades waren.

Nun spricht man darüber, dort ein neues gastronomisches Angebot zu realisieren. Michael Küffner, Chef der Weißen Flotte auf dem Rhein und Betreiber einer großen Kneipe in den Kasematten ("Unteres Rheinwerft"), hat Ideen entwickelt, wie man das Gelände wieder besser nutzen kann. Sein Plan: Den Bereich des Sonnendecks und die daneben liegenden Gebäude zu einer Strandbar umzubauen. Über Geld mag er noch nicht reden, aber Experten rechnen mit rund zwei Millionen Euro Investition.

Bei der städtischen Bädergesellschaft ist man solchen Ideen gegenüber durchaus positiv eingestellt, sagte gestern deren Chef Roland Kettler. Allerdings gebe es mehrere Gastronomen, die Interesse hätten. Und man spreche mit einigen. Die Vorschläge seien aber alle noch nicht so weit, dass man sie dem Aufsichtsrat vorlegen könne. Dieses Gremium ist mit Vertretern der Parteien im Rat besetzt. Mit anderen Worten: Das Rathaus muss zustimmen. Auch ein international tätiger Bier-Riese will mitmischen. Die belgisch-brasilianische Brauerei Inbev, seit dem Zusammenschluss mit Anheuser-Busch (USA) die größte der Welt, hält das Gelände für sehr attraktiv, bestätigte gestern ein Sprecher des Unternehmens, das in Deutschland u.a. mit den Marken Diebels, Franziskaner und Becks bekannt ist. Man spreche derzeit mit Weiße-Flotte-Chef Küffner und könne sich eine Kooperation vorstellen. Küffner habe bewiesen, dass er gute Ideen habe und sie auch umsetzen könne. Insofern denke die Brauerei darüber nach, das Projekt in Teilen zu finanzieren und dort Bier zu verkaufen. In den kommenden Tagen will man konkretere Pläne vorlegen.

Das Gelände hat schon häufiger die Fantasie von Stadtplanern gereizt. Als Düsseldorf sich 2002 um die Olympischen Spiele für 2012 bewarb, da gehörte zur Bewerbung auch der Vorschlag für die Lage des Olympischen Dorfs — und in der von dem damaligen Oberbürgermeister Joachim Erwin vorangetriebene Bewerbung schlug man vor, auf dem Löricker Rheindeich temporäre Bauten für die Athleten zu bauen. Außerdem sollte nebenan ein Empfangsplatz und ein neuer Yachthafen entstehen. Die Idee stieß in den unmittelbar nebenan liegenden Ortsteilen bei vielen Bewohnern auf heftige Ablehnung.

(RP)
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