Radverkehr in Dormagen Grüne wollen neue Fahrradstraße

Dormagen · Geht es nach Bündnis 90/Die Grünen, dann soll der in der Stadtmitte gelegenen Goethestraße „Modellcharakter“ zukommen. In ihr soll, so die Grünen, eine Fahrradstraße eingerichtet werden.

Geht es nach Bündnis 90/Die Grünen, dann soll der Goethestraße in der Stadtmitte „Modellcharakter“ zukommen. In ihr soll, so die Grünen, eine Fahrradstraße eingerichtet werden. Die Stadtverwaltung ist nicht abgeneigt, will aber eine Bewertung erst auf der Grundlage einer Verkehrszählung abgeben. Weil das eine Zeit lang dauert, ehe sie vorliegt, soll über den Antrag erst im dritten Quartal des Jahres entschieden werden.

Die Goethestraße ist derzeit eine Einbahnstraße, in der Radverkehr in beide Richtungen erlaubt ist. „Die geringe Breite der Straße, kombiniert mit parkenden Autos, erschwert die Begegnung zwischen Rad- und Autofahrern“, sagt Fraktionsvorsitzender Tim Wallraff. Radfahrer könnten nicht mit dem erforderlichen Sicherheitsabstand von anderthalb Metern überholt werden. „Vor allem nicht, wenn sie selbst den nötigen Abstand zu parkenden Autos einhalten. Die Straße ist einfach nicht breit genug.“ Daher, so argumentieren die Grünen, sei die Umwandlung in eine Fahrradstraße nur folgerichtig.

Die Stadt reagiert in einer Stellungnahme zunächst formal und weist auf die Straßenverkehrsordnung hin. Danach setzt eine Fahrradstraße voraus, dass der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist. Die Bedürfnisse des Kraftfahrzeugverkehrs müssen vor einer solchen Umwandlung ausreichend berücksichtigt werden, beispielsweise durch eine alternative Verkehrsführung. Die Maßnahme muss, zitiert die Stadt aus der StVo,  „auf Grund der besonderen Umstände zwingend erforderlich“ sein.   Für eine solche Beurteilung ist eine Verkehrszählung erforderlich, die in Auftrag gegeben wurde. Gezählt wird demnach im dritten Quartal des Jahres, weil es wegen der Corona-Krise kein „normales“ Verkehrsaufkommen gegeben habe. Die Kreispolizeibehörde weist ebenfalls darauf hin, dass sie für eine qualifizierte Beurteilung zunächst die Angaben aus einer Verkehrszählung benötigt.

Die Stadt habe festgestellt, sagt sie, dass die Einrichtung einer Fahrradstraße auf der Goethestraße die Kfz-Belastung und den Parkdruck nicht verringern werde und die von den Grünen im Antrag genannten Konflikte weiter bestehen bleiben würden. Auch an der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern ändere sich durch die Einrichtung einer Fahrradstraße nichts. Die seit langem bestehende „unechte“ Einbahnstraßenregelung und die markierten gegenläufigen Fahrradschutzstreifen verdeutlichen und sichern die Vorfahrt an den zahlreichen einmündenden Nebenstraßen.

(schum)
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