Unternehmen zeigen Entwicklungen Dormagener Präsenz auf der Kunststoffmesse

Dormagen/Düsseldorf · Die im Chempark ansässigen Unternehmen Covestro, Lanxess und Arlanxeo zeigen in Düsseldorf mit diversen zukunftsweisenden Produkten ihre Leistungsfähigkeit.

 Großer Andrang herrscht in diesen Tagen nicht nur am Stand von Lanxess auf der weltweit größten Kunststoffmesse in Düsseldorf.

Großer Andrang herrscht in diesen Tagen nicht nur am Stand von Lanxess auf der weltweit größten Kunststoffmesse in Düsseldorf.

Foto: Lanxess AG

Schuhe wie aus einem Guss“: Beim Werkstoff-Spezialisten Covestro mit Sitz im Chempark Dormagen bezieht sich dieser Slogan nicht in erster Linie auf die Optik, sondern vielmehr auf das Material. Für die Sneaker, die das Unternehmern zusammen mit dem chinesischen Schuhdesigner Axis Liu entwickelt hat, wird nämlich nur ein einziges benötigt: Thermoplastisches Polyurethan, kurz TPU. Das ist außergewöhnlich, denn normalerweise bestehen Schuhe aus mehreren Materialsorten, die sich in ihrem chemischen Aufbau stark voneinander unterscheiden. Das erschwere das Recyclen, erklärt Covestro und präsentiert aktuell bei der weltweit größten Messe für Kunststoffe und Kautschuke, der Kunststoffmesse in Düsseldorf, einen reinen TPU-Schuh. Er enthält TPU-Typen, bei denen ein Teil des Kunststoffgehaltes aus Biomasse und aus CO2 stammt. Das Vorprodukt kommt aus Dormagen.

Die in Dormagen vorangetriebene Nutzung des klimaschädlichen CO2 als Rohstoff, der zur Einsparung von Erdöl beitragen kann, ist ein viel beachtetes Verfahren, mit dem Covestro auch bei der Kunststoffmesse trumpfen kann. Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und Digitalisierung stehen weit oben auf der Agenda. Neben den oben erwähnten Schuhen demonstriert das Unternehmen die Verwendung von CO2 als Rohstoff in Düsseldorf auch anhand von Strümpfen und medizinisch bedeutsamen Textilien. Ein anderer Schwerpunkt betrifft den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Rohstoffe für Lacke und die Beschichtung von Windrädern stammen u.a. aus Dormagen.

Auch das Chempark-Unternehmen Lanxess nutzt die Messe-„Bühne“ in Düsseldorf als Leistungsschau und -nachweis. Ein hochaktuelles Thema: Künstliche Intelligenz (KI). Zusammen mit dem US-amerikanischen KI-Unternehmen Citrine Informatics, das sich auf die softwaregestützte Entwicklung chemischer Produkte spezialisiert hat, hat der Spezialchemie-Konzern ein Pilotprojekt gestartet, um das Potenzial von KI bei der Kunststoffherstellung auszuloten. Ziel sei es, die Glasfasern, mit denen Lanxess viele seiner Hochleistungskunststoffe verstärkt, weiter zu optimieren und damit die Leistungsfähigkeit der Werkstoffe weiter zu erhöhen. Lanxess nutzt die Kunststoffmesse auch, um die Forschungs- und Entwicklungskompetenz des Standortes Dormagen hervorzuheben. Denn im Chempark Dormagen ist das moderne Entwicklungszentrum des Unternehmens beheimatet. In Dormagen erfolge die virtuelle Entwicklung und Prüfung von Bauteilen per Computer-Simulation genauso wie die testweise Produktion der Bauteile auf universell einsetzbaren Spritzgussmaschinen, informiert Unternehmenssprecher Mark Mätschke.

Zukunftsweisend sind auch Stecker und Schalter für moderne Smart-Home-Systeme, die mit Lanxess-Materialien hergestellt werden können.

Hingucker und Zentrum des Messestandes von Arlanxeo ist ein computerunterstütztes Konstruktionsmodell eines batteriebetriebenen Elektroautos auf einem Videobildschirm. Anhand dessen können die Besucher nachvollziehen, wie Kautschukanwendungen von Arlanxeo im Sektor Elektro-Mobilität zum Einsatz kommen können – wobei das Unternehmen sich beständig wandelnder Materialanforderungen stellen muss. Dabei stünden zentrale Automobilbestandteile wie Reifen, Batterien, Dichtungssysteme, Kühl- und Kältemittelschläuche, Luftfedersysteme und Scheibenwischer im Fokus, so Arlanxeo. Neue Reifenmischungen könnten zum Beispiel dabei helfen, einen reduzierten Rollwiderstand und eine verbesserte Abriebbeständigkeit zu erreichen. Zudem forscht Arlanxeo nach eigenen Angaben aktiv an der Verbesserung der Stabilität, Kapazität und Leistung von Batterien.

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