Serie Familienbüro Dormagen Die Erklärerin der Betreuungsregeln

Dormagen · Brigitte Peters arbeitet für die Betreuungsstelle der Stadt Dormagen und als „Urkundsperson“. Sie kümmert sich um viele Fragen.

 Ansprechpartnerin im Familienbüro: Brigitte Peters ist für gesetzliche Vertretung, Betreuungen, Unterhalt und Urkunden zuständig.

Ansprechpartnerin im Familienbüro: Brigitte Peters ist für gesetzliche Vertretung, Betreuungen, Unterhalt und Urkunden zuständig.

Foto: Carina Wernig

Urkunden, amtliche Dokumente und Anträge – was staubtrocken und voller bürokratischer Details klingt, ist für Brigitte Peters normaler Alltag und „schnell zu lösen“. Die 56 Jahre alte Mitarbeiterin der Dormagener Stadtverwaltung ist vor allem für die Betreuungsstelle der Stadt und als „Urkundsperson“, aber auch für Vormundschaften und Beistandschaft tätig: „Wer Fragen zu Betreuungen, Vorsorgevollmacht, Vater- oder Mutterschaftsanerkennungen hat, kann gern zu uns ins Familienbüro kommen“, sagt Brigitte Peters. Denn dort sind alle städtischen Dienste, die Familien betreffen, seit fast zwei Jahren zusammengezogen.

An jedem zweiten Mittwochvormittag ist ein Vertreter ihres Bereichs „gesetzliche Vertretung, Unterhalt“ im Eingangsbereich des Familienbüros an der Ecke Römer-/Castellstraße Ansprechpartner für Besucher und Anrufer. „Aber natürlich sind wir jeden Werktag für die Bürger da“, sagt die sympathische Dormagenerin, die 20 Stunden in der Woche in der Betreuungsstelle der Stadt Dormagen arbeitet. „Wenn ich den Ratsuchenden nicht sofort helfen kann, machen wir einen Termin aus, beziehungsweise ich leite die Anfragen weiter“, sagt Peters, die betont, dass nicht nur junge Familien im Familienbüro Hilfe bekommen: „Auch die älteren Dormagener gehören selbstverständlich zu unseren Adressaten dazu.“ Auch der Seniorenbeirat steht jeden zweiten Freitag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Familienbüro für Fragen, Anregungen und Wünsche bereit.

Seit 1983 arbeitet Brigitte Peters bei der Stadt Dormagen, im heutigen Fachbereich für Kinder, Jugend, Familie, Schule und Soziales ist sie 1999 „angekommen“ – mit einer zweijährigen Unterbrechung bis 2013 in der Geschäftsstelle/Zentrale Dienste. Die zweifache Mutter freut sich, wenn sie helfen kann, Unklarheiten zu beseitigen. „Es ist wichtig, eine Vorsorgevollmacht zu haben“, weist sie darauf hin, dass dadurch andere Personen rechtlich abgesichert für einen handeln können, falls man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist. „Wir erläutern die Erfordernisse und Folgen in einem Gespräch, so dass die Vollmacht gleich bei uns beglaubigt werden kann“, sagt Brigitte Peters, die mit ihrem Mann Jürgen gern Sohn Matthias, der beim Longericher SC Handball spielt, anfeuert. Infomaterial zur Vollmacht gibt es im Familienbüro, ebenso zur Patientenverfügung, die jedoch der Arzt ausstellt.

Im Vorfeld von Betreuungen, wenn jemand aus psychischen oder anderen Erkrankungen nicht mehr für sich selbst sorgen kann, bietet Brigitte Peters Beratung für Angehörige und Betroffene an: „Wir versuchen, alle freiwilligen Hilfsangebote zu aktivieren“, weist sie auf die Krankenkassen, ehrenamtliche Helfer, die Seniorenbeauftragten von Caritas und Diakonie hin. „Wenn das nicht ausreicht, helfen wir beim Erstantrag auf Betreuung, den wir bei Gericht einreichen.“ Es kommen aber auch Anfragen vom Gericht an, für das Berichte über die Personen geschrieben werden. Als „Urkundsperson“ betreut Brigitte Peters junge unverheiratete Paare, die eine Beurkundung auf Vaterschaftsanerkennung möchten, ebenso Zustimmungserklärungen, Mutterschaftsanerkennungen und im Unterschied zum Standesamt auch Sorgerechtserklärungen. Auch eine Verpflichtung zum Unterhalt kann im Familienbüro beurkundet werden. „Da schaffen wir zwei Urkunden an einem Termin“, sagt Peters, die sehr zeitnahe Termine ermöglicht.

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