Kultur in Dormagen Musikerin entfacht Feuerwerk zwischen engen Bücherreihen

Dormagen · „Voice meets Guitar“ wurde am Samstagabend am neuen Standort der City-Buchhandlung beim Wort genommen. Auch wenn Teneja Skrget, Musikerin aus Solingen, keinen Zweifel daran ließ, dass ihr Gesang das Sagen hatte, kam insgesamt ein gestandenes Konzert heraus.

 Musikerin Teneja Skrget überzeugte ihr Publikum in Dormagen.

Musikerin Teneja Skrget überzeugte ihr Publikum in Dormagen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Für den einladenden Buchhändler Jorgos Flambouraris und seine an die 40 Gäste trug sich zwischen den engen Bücherreihen Erstaunliches

zu. Mit

ihrer lockeren und freundlichen Art zog Teneja Skrget das aufmerksame Publikum von Anfang an in ihren Bann. Das Spiel auf der Gitarre bezeichnet sie überraschend als ihr „Fingergedächtnis“, der Gesang spannt sich über vier Oktaven und gründelt damit sowohl in männlichen Tiefen als auch in schwindelerregenden weiblichen Höhen. Dazwischen spricht sie frei von der Leber weg über ihren künstlerischen Werdegang, der nach dem Musikstudium in Wuppertal sofort in den Solopart wechselte.

Viele ihrer Titel sind gecovert. Doch sie werden kurz gehalten und jeweils mit einer eigenen Note ausgestattet. Eigene Kompositionen sind auch dabei, und dabei geht es jeweils um das eigene Herzblut. Bemühte Originalität ist ihre Sache nicht, sondern ihre Spezialitäten ergeben sich aus dem Gesamteindruck ganz natürlich von selbst. Freundlich einladend, geht Teneja vor und hat auch nichts dagegen, wenn jemand singend in die vorgetragenen Stücke einfällt.

An diesem Abend ist sie Alleinunterhalterin und bewältigt die erwartungsvoll gestellten Ansprüche souverän. Doch sie kann auch mit anderen, beispielsweise in ihrer Band „Teneja´s delight“, die mit Akustikgitarre und Piano verstärkt ist. Wann immer sie auftritt, stellt sie hohe musikalische Ansprüche, ohne dabei den Spaßfaktor außer Acht zu lassen. Da sind wir dann wieder bei ihrem Faible, ebenso mit Gleichklang ins männliche Gesangsfach überzuwechseln. „Eigener Sound mit Charakter“, so qualifiziert sie sich nicht ganz unbescheiden selbst.

„Die alten Songs“ haben es ihr nach eigenem Bekunden besonders angetan, und auch darin ist sie mit dem Publikum einer Meinung. Sie schlüpft nicht nur in die Rollen vormaliger Sänger und Sängerinnen, sondern gibt ihre eigene Teneja-Würze hinzu.

„California“, „These boots are made for walking“,Wish you were here“, „Scarborough Fair“ und andere Songs werden auf ihren Gehalt ausgelotet und individuell bereichert. Wären die Gange zwischen den Buchreihen nicht so eng gewesen, dann hätte sie wohl auch noch getanzt. Das hat Teneja Skrget alles gekonnt drauf, wie nicht zuletzt auch das Angebot, bei Taufen, Trauungen und anderen feierlichen Gelegenheiten für den musikalischen Rahmen zu sorgen.

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