Berufsschule in Dormagen BBZ setzt Zeichen gegen Antisemitismus

Dormagen · „Ein Statement gegen Antisemitismus“ setzte das Berufsbildungszentrum des Rhein-Kreises Neuss in Dormagen mit einem gleichnamigen Projekt. Bestandteil war ein Workshop mit Comedian und Rapper. Worum es genau ging.

 Christiane Winkels (v.l.), Haben Tesfai, Yvonne Crynen, Benaissa Lamroubal und Kreisdirektor Dirk Brügge (v.l.) im BBZ Dormagen.

Christiane Winkels (v.l.), Haben Tesfai, Yvonne Crynen, Benaissa Lamroubal und Kreisdirektor Dirk Brügge (v.l.) im BBZ Dormagen.

Foto: Rhein-Kreis Neuss/Staniek

Ziel war es, Geschichte und Gegenwart des Judentums zu vertiefen sowie Wissen über Entstehung, Ausprägung und Folgen des Judenhasses zu vermitteln. Ein besonderer Fokus lag auf einem interaktiven Workshop mit Comedian Benaissa Lamroubal und Rapper Haben Tesfai alias „HABEN“.

Die Schülerinnen und Schüler erstellten einen Sketch, der sich den Phänomenen des Antisemitismus annäherte. „Wenn man die Jugendlichen erreichen möchte, muss man neue Wege gehen. Durch Rap, Hip-Hop und Humor kann man sie ansprechen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Gedanken auszudrücken“, so Kreisdirektor Dirk Brügge bei der Abschlusspräsentation, an der auch Schulsozialarbeiterin Christiane Winkels und Yvonne Crynen vom Kommunalen Integrationszentrum Rhein-Kreis Neuss teilnahmen.

Viele der  Schüler gaben zu, dass sie vor Beginn des Workshops nur über ein geringes Wissen über die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam verfügten und wunderten sich über die vielen Gemeinsamkeiten. Umrahmt wurde das Angebot vom Besuch einer Mahn- und Gedenkstätte sowie der Synagoge in Düsseldorf. Seinen Abschluss fand das Projekt mit der Aufführung des Sketches im Neusser Kulturkeller. Das Berufsbildungszentrum des Kreises in Dormagen, das dem bundesweiten Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ angehört, machte damit einmal mehr deutlich, dass es eine weltoffene Einrichtung und gegen Ausgrenzung ist. „Antisemitismus ist immer noch eines der wichtigsten Themen in Bezug auf Diskriminierung und Rassismus in Deutschland. Die Beschäftigung mit Antisemitismus in Schulklassen ist daher ganz besonders wichtig, um die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Gegenwart mit einzubeziehen“, so Kreisdirektor Brügge. Das Förderprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, an dem der Rhein-Kreis Neuss seit 2015 beteiligt ist, unterstützt lokale Projekte mit den Schwerpunkten „Demokratie fördern“, „Extremismus vorbeugen“ und „Vielfalt gestalten“. Interessierte, die ein entsprechendes Angebot planen, können die Formulare und Informationen im Internet unter der Internetseite www.rhein-kreis-neuss.de/demokratieleben einsehen und außerdem herunterladen.

(NGZ)
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