Brauchtum in Dormagen Horremer feiern Schützenfest bei Sonne und mit vielen Jubilaren

Horrem · Am Wochenende fiel der Startschuss für das Schützenfest der Bruderschaft in Horrem. Gefeiert wurde bei bestem Wetter mit zahlreichen verdienten Mitgliedern – und einem jungen König.

Gute Stimmung beim Fest: Brudermeisterin Sabine Janning und Schützenkönig Kay Peters.

Gute Stimmung beim Fest: Brudermeisterin Sabine Janning und Schützenkönig Kay Peters.

Foto: Michaelis, Judith (jumi)/Judith Michaelis (jumi)

„Ich bin Horremer“, sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld am Sonntagmorgen im Festzelt, in dem die St.-Hubertus-Bruderschaft Dormagen-Horrem ihr 103. Schützenfest mit einem Höhepunkt begann. Tatsächlich ist der „erste“ Bürger der Stadt in Horrem geboren. „Schützen brauchen Ziele“, zitierte er aus der Predigt des vorausgegangenen Festhochamtes und hielt ein Plädoyer für die Familie. „Ihr Schützen macht das im Zusammenhalten gut, bleibt bitte weiter so“, bat Erik Lierenfeld.

Zuvor hatte die Bundesmeisterin Sabine Janning, seit knapp einem Jahr in diesem Amt und somit starker Ausdruck der Öffnung der Bruderschaft, „gefühlt 1000“ Gäste begrüßen können, angeführt von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Kreisdirektor Dirk Brügge. Sympathisch war, dass sie auch das Kindergartenkönigspaar vom städtischen Familienzentrum „Rappelkiste“ Lias Keil und seine Königin Melek Okkan nannte. Natürlich hieß sie auch den amtierenden Schützenkönig Kay I. Peters willkommen.

Der 24-Jährige ist der jüngste Schützenkönig der Bruderschaft. „Weil man sich bei uns erst mit 24 Jahren sich diese Würde bewerben darf, hat er diese Chance unmittelbar genutzt“, sagt Otto Müller vom Jägerzug „Dolle Jungs“. Der 57-Jährige wurde für 50 Jahre Bruderschaftsmitgliedschaft ausgezeichnet, hat mit sieben Jahren seine Karriere als Edelknabe begonnen.

Ehrungen standen im Vordergrund des Festkommerses. Die starke Phalanx der zu Ehrenden hatten die Nettesheimer Blechbläser unter Leitung von Markus Quodt (und am Flügelhorn) sowie dem bekannten Trompeter Claudio del Populo mit dem „Fridericus-Rex-Grenadiermarsch“ von Ferdinand Radeck zum Stelldichein gebeten. Den Vogel schoss zuallerst Heinrich Chemnitzer ab: Der 85-Jährige ist seit 75 Jahren in der Bruderschaft. Ihm folgten quasi gleichauf mit 70 Jahren Herbert Lüpschen (81) und für 65 Jahre Hans-Joachim Peters (75). Gleich vier Jubilare konnten „Goldhochzeit“ feiern: Thomas Gößling (60), Joachim Hannig (64), Otto Müller (57) und Erhard Wölke (80).

Festzustellen ist, dass bis auf Eberhard Wölke alle Jubilare in ganz frühem Alter Mitglied der Bruderschaft geworden sind. Das trifft auch auf Manfred Wagner (62) zu, dem der Hohe Bruderschaftsorden für „besondere Verdienste“ verliehen wurde. Bereits 2000 erhielt er dafür das Silberne Verdienstkreuz. Das bekamen bei diesem Festkommers Martin Höfs (59), Dennis Hornig (42) und Jürgen Schumacher (67). Martin Brendler (57), als Gemeindereferent und Jugendpräses viele Jahre geistlicher Begleiter der Bruderschaft, erhält das silberne Verdienstkreuz erst jetzt, da er einen Festkommers versäumen musste.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort