2. Handball-Bundesliga Dormagen will in Nordhorn möglichst noch mal punkten

Dormagen · Für die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen ist in dieser Saison alles geklärt, dennoch stehen noch zwei Spiele an. Insbesondere für das letzte Auswärtsspiel dürften die Motivationskünste des Trainers gefragt sein.

 Auch Florian Träger, hier im jüngsten Heimspiel gegen TuSEM Essen, soll in der nächsten Saison eine größere Rolle beim TSV Bayer Dormagen einnehmen.

Auch Florian Träger, hier im jüngsten Heimspiel gegen TuSEM Essen, soll in der nächsten Saison eine größere Rolle beim TSV Bayer Dormagen einnehmen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Mit zu großem Druckabfall haben die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht. Nachdem nach dem Heimspiel gegen den TV Hüttenberg (29:27) am 17. Mai endgültig der Klassenverbleib festgestanden hatte, folgte wenige Tage später beim VfL Lübeck-Schwartau ein uninspirierter Auftritt, der eine 24:29-Schlappe zur Folge hatte. Und die Vorgeschichte des letzten Auswärtsspiels der Saison am Samstag bei der HSG Nordhorn-Lingen ist auch eine besondere. Vorigen Freitag feierte der TSV mit dem Derbysieg gegen Essen und der Ehrung der Europapokal-Helden des Vereins von vor 30 Jahren ein großes Handballfest, das emotional kaum zu toppen sein dürfte. Gelingt es nun also, die Sinne noch mal zu schärfen, damit die Reise nach Niedersachsen nicht ähnlich ausgeht wie die vor zwei Wochen nach Schleswig-Holstein?

„Ich rechne fest damit, dass wir es dieses Mal besser machen“, sagt Trainer Matthias Flohr, dessen Motivationskünste bei dieser Konstellation gleichwohl besonders gefragt sind. Denn er stellt auch klar: „Ich kann mich natürlich nicht hinstellen und erzählen, dass der Wert der Punkte gleichwertig ist mit denen aus vorangegangenen Spielen. Dennoch haben wir uns Ziele gesetzt.“ Eines könnte zum Beispiel sein, in den letzten beiden Spielen (am Mittwoch folgt noch die abschließende Heimpartie gegen Empor Rostock) auf jeden Fall noch zu punkten, um mehr Punkte zu sammeln als in der vergangenen Saison. Damals waren es am Ende 31 Zähler in der 20er-Staffel, so viel haben die Dormagener inklusive der Partien gegen das Gastteam vom HC Motor Zaporozhye aktuell auch schon wieder.

Klar, auch Matthias Flohr hätte nichts dagegen, sich in dieser Hinsicht zu verbessern und damit eventuell in der Tabelle noch ein wenig nach oben zu klettern, doch ihm ist etwas anderes wichtiger: „Handball macht am meisten Spaß, wenn man solche Emotionen erlebt wie zum Beispiel gegen Essen. Deswegen sollten wir versuchen, mit demselben Fokus und derselben Intensivität in das Spiel gegen Nordhorn zu gehen. Dann können wir hoffentlich mit einem tollen Gefühl die Rückfahrt antreten“, sagt Matthias Flohr. Was dafür spricht, dass es dieses Mal besser klappt als gegen Lübeck, ist, dass mehr Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung stand. Eine Woche im Vergleich zu zwei Tagen. Diese Zeit haben die Dormagener sehr gut genutzt, auch getragen durch die extrem positive Stimmung nach dem Derby-Highlight gegen den TuSEM. Mut könnte den TSV-Spielern auch ein Blick in die Statistik machen. Denn zuletzt gelangen drei Siege in Folge, das 29:26 vor ziemlich genau einem Jahr in Nordhorn sicherte den Klassenverbleib in der vorigen Saison und das 29:25 im vergangenen Dezember war ein wichtiger Schritt dahin.

Nicht ganz unerheblich für den Ausgang der Partie dürfte auch sein, wie viel die Nordhorner noch zu investieren bereit sind. Schließlich waren sie lange im Rennen um die Aufstiegsplätze, können diese als Tabellenfünfter mit fünf Punkten Rückstand auf den Zweiten ThSV Eisenach aber inzwischen nicht mehr erreichen. „Dennoch wird die HSG noch mal alles reinwerfen, um sich von den eigenen Fans gut zu verabschieden“, sagt der Dormagener Handball-Geschäftsführer Björn Barthel, der aktuell mit den Planungen für die nächste Saison schwer im Stress ist. Die hat auch weiterhin schon Trainer Matthias Flohr im Blick. Und weil dort die aus der eigenen Jugend stammenden Jan-Christian Schmidt, Florian Träger und Florian Boehnert eine deutlich größere Rolle spielen sollen als in dieser Spielzeit, werden sie auch in den letzten beiden Partien mit entsprechenden Einsatzzeiten weiter an die 2. Liga herangeführt. Flohr: „Ich bin sehr froh darüber, wie gut die Jungs das bislang machen. Da gebührt unserer Jugendarbeit noch mal großer Dank.“

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