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Wettbewerb in Dormagen NGK-Schüler treten bei Poetry-Slam gegen Profis an

Dormagen · Am Freitagabend hat es einen gut besuchten literarischen Wettbewerb am Knechtstedener Norbert-Gymnasium gegeben. Dabei sind fünf Schüler gegen drei Profis angetreten. Das Publikum war bestens unterhalten.

 Schüler im Wettbewerb mit den Profis, hier (v.l.): Benjamin Polak, Lisa Pauline Wagner, Jan Schmidt, Florian Stein, Eva Goetzelmann, Philipp Janke.

Schüler im Wettbewerb mit den Profis, hier (v.l.): Benjamin Polak, Lisa Pauline Wagner, Jan Schmidt, Florian Stein, Eva Goetzelmann, Philipp Janke.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Mehr als 300 Besucher haben am Freitagabend einen Poetry-Slam-Wettbewerb in der Aule ades Norbert-Gymnasiums in Knechtsteden verfolgt. Fünf Schülerinnen und Schüler sind gegen drei Poetry-Slam-Profis angetreten. Allerdings nicht ohne Vorbereitung, denn: Die Schüler hatten zuvor an einem Workshop mit Jule Weber teilgenommen und dabei die wichtigsten Regeln zum Poetry-Slam gelernt. Diese lauten: Erstens müssen die Texte komplett selbst verfasst sein. Zweitens müssen sie innerhalb von sechs Minuten vorzutragen sein. Und drittens dürfen keine Requisiten mit auf die Bühne genommen werden.

Die Zuschauer entschieden mit Abstimmungstafeln, die zuvor dort verteilt worden waren, wie sie die jeweiligen Auftritte fanden. Die drei Teilnehmer mit den meisten Punkten sollten ins Finale einziehen. Im Finale wiederum sollte der Sieger des Abends ermittelt werden – und zwar anhand von Länge und Lautstärke des vom Publikum gespendeten Applauses. Zu Beginn der Veranstaltung war das Publikum dazu aufgerufen, einen „Poetry-Slam-Beutel“ für den Sieger zu füllen. Der Beutel wurde herumgereicht und mit Geld, Schokolade, Kuscheltieren und anderen Utensilien gefüllt.

Moderator Jan Schmidt, den viele bereits vom „NDR Comedy Contest“ kennen, moderierte die Veranstaltung. Den Auftakt machte die amtierende Vize-Meisterin der großen deutschsprachigen Meisterschaften, Lisa Pauline Wagner, mit ihrem Beitrag „Tabs im Kopf“: „Ich habe zu viele Entscheidungen nicht getroffen / In meinem Kopf sind zu viele Tabs offen / Ich habe zu viele Gedanken zum gleichzeitig denken / Hab damit zu tun mich für alle zu verrenken / Habe zu wenig Zeit um sie an mich zu verschenken (…)“. Ihr Text über die Social-Media-Welt und die „Unpersönlichkeit“ der Gesellschaft trifft viele der Zuhörer mitten ins Herz. Es gibt tosenden Applaus und 46 von möglichen 50 Punkten.

Als erster Schüler am Abend versuchte Jannes Hamacher sein Glück, schied aber in der Vorrunde aus. Sein Mitschüler Phillip Janke, der nach ihm auf die Bühne kam, schaffte es mit seinem Text zum Thema „Obdachlose in Köln“ ins Finale. „Ich habe den Text gerade erst geschrieben. Ich habe erfahren, dass wir zwei Texte schreiben sollen, für den Fall dass wir ins Finale kommen. Jetzt habe ich mich dazu entschieden, mir den Text für das Finale aufzusparen und euch den Text, der gerade erst entstanden ist, vorzutragen“, erzählte Janke selbstbewusst. Und er traf die richtige Entscheidung: Am Ende seines Auftritts gab es für ihn nicht nur die maximale Punktzahl vom Publikum, sondern auch Standing Ovations, tosenden Applaus und ein Fußgetrampel, das die Aula zum Beben brachte.

Auch Benjamin Poliak, zweifacher Gewinner der deutschsprachigen U20-Meisterschaften im Poetry-Slam, schaffte es ins Finale. „Ich bin 23, meine Mutter nennt mich auf Russisch immer noch Häschen. Sorry Leute, ich bin kein Häschen! Ich bin ein Hase!“ Für diese Ehrlichkeit gab es Zwischenapplaus und grölendes Lachen der Aula. Eva Goetzelmann, Schülerin des NGK, trat als fünfte Kandidatin auf die Bühne und verpasste das Finale nur knapp. Ihr Text über Selbstliebe und Mobbing bewegte viele Schüler sehr.

Mit ins Finale schaffte es an diesem Abend noch ein weiterer Profi: Florian Stein, NRW-Slam-Finalist 2017 und 2018. Er brachte den Zuhörern einen Text zum Thema Liebe und Künstliche Intelligenz mit und traf damit den Nerv der Zeit: „Liebe ist es, die uns vereint (…) / wir sind alle unterschiedlich und doch so gleich (…)“. Schließlich traten auch die NGK-Schüler Constantin Beier und Sophia Choudouridis auf – sie verfehlten das Finale knapp.

Dort traten schließlich der Schüler Philipp Janke und die Profis Benjamin Poliak und Florian Stein gegeneinander an. Alle drei mussten noch einmal versuchen, mit einem zweiten Text das Publikum von sich zu überzeugen. Es folgte ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Philipp Janke und Benjamin Poliak. Am Ende konnte sich das Publikum nicht entscheiden: Beide wurden zu Siegern gekürt.

„Ich bedanke mich bei allen Lehrern, meinen Eltern und den Organisatoren, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, meine Texte hier vorzutragen“, bedankte sich Philipp Janke. Benjamin Poliak schloss sich seinem Vorredner an. „Die Moderation von Jan Schmidt war wie immer sehr unterhaltsam. Es ist großartig, was das Kulturbüro in Dormagen mit den Schülern auf die Beine gestellt hat. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass es eine so unglaubliche, fantastische und großartige Stimmung geben würde. Ihr Zuhörer wart der Hammer“, verabschiedete sich Poliak.

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