Kunst in Dormagen Gohrer eröffnen eine Ausstellung für Frühlingsgefühle
Gohr · Das Künstler-Paar Christina Althaus und Joachim Conrad stellt am Kirchplatz in Gohr Malereien und Objekte aus. Schon ihre Farben stimmen auf das Frühjahr ein.
Man muss derzeit dem Frühling etwas auf die Sprünge helfen. Das Künstler-Ehepaar Christina Althaus und Joachim Conrad tat dies auf seine Art, lud am Wochenende zur Frühjahrsausstellung in ihr Atelier für Kunst und Lebensfreude in Gohr im Schatten der Pfarrkirche St. Odilie ein. Draußen regnete es in Strömen, drinnen stimmten Bilder in Frühlingsfarben und Skulpturen, deren Formen pflanzliches Wachstum darstellen, auf die wohl schönste Jahreszeit ein.
Es ging gemütlich zu. Man kam ins Gespräch – nach Corona alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Roland Weiß und seine Ehefrau Claudia Lakenbrink waren aus Essen angereist: „Wir haben schon über 50 Bilder und Objekte von den beiden“, erklärte Roland Weiß. Eine Stunde später traten sie die Heimreise an, nicht ohne vorher neue Kunstwerke zu erwerben. Von wem stammt was? Diese Frage ist im Atelier schnell und leicht zu beantworten: Von ihm kommen die Objekte, von ihr die Bilder.
Christina Althaus ist mit Zeichnungen und Malerei vertreten, wobei letztere deutlich überwiegt. Im Mittelpunkt stehen die stark abstrahierten Landschaftsimpressionen, häufig im Panoramaformat. Die Frühlingsfarben Grün und Gelb dominieren und erinnern an Frühlingsblüher. Es gibt diese Arbeiten auch in Weiß- und Schwarztönen. Das runde Format steht für die Erde, einem bedrohten Planeten. Die 68-Jährige erkennt den Klimawandel als globale Gefahr an. Sie sieht sich als Künstlerin in der Pflicht, die Menschen wachzurütteln. Sie macht dies nicht auf brachiale Art, zeigt nicht Zerstörung, sondern die Schönheit der Natur. Dabei waren einst Köpfe ihr Lieblingsmotiv. Mit feinen Strichen schuf die Sackenheim-Schülerin Zeichnungen von bekannten Düsseldorfern wie Campino, Joseph Beuys und Wim Wenders und Mutter Ey.
Joachim Conrad, Jahrgang 1935, ist Architekt und freischaffender Künstler. Er erzählte, dass eine alte Bäuerin in Rhoden bei Kassel, die er Oma Rhoden nannte, das Dengeln beigebracht hatte. Er war dorthin evakuiert worden. Das Dengeln kommt ihm als Künstler zugute: Seine Ginkgo-Blätter hat er auf diese Weise geformt. Sie hat er in allen Größen und aus unterschiedlichen Materialien geschaffen. Was ihn dabei fasziniert: Der Ginkgo-Baum gilt als unverwüstlich. Zu seinen Exponaten gehören auch die Schalen aus Edelstahlblech in Kreisform, bis zum Mittelpunkt eingeschnitten und an der Schnittlinie einige Zentimeter überlappt.
Afrikanische Kunst, die das Ehepaar von Reisen mitbrachte, ist teilweise ebenfalls käuflich zu erwerben. Die Frühjahrsausstellung am Kirchplatz 10 ist noch am kommenden Wochenende sowie am 22. und 23. April und am 29. und 30. April sowie am 1. Mai jeweils ab 14 Uhr geöffnet.