Bildung in Dormagen Christoph-Rensing-Schule erhält Auszeichnung für Inklusion
Dormagen · Die Mutter eines Kindes mit Down Syndrom ist von der Schule begeistert und hatte sich für die Ehrung eingesetzt. Sie fühlt ihr Kind gut aufgenommen und respektiert.
Am Mittwoch wurde der Christoph-Rensing-Schule der Preis für „Besonderes Engagement für Menschen mit Down Syndrom“ verliehen – vom Deutschen Down Syndrom Centrum in Velbert. Aktuell werden zwei Schüler mit Down Syndrom an der Schule beschult, ab dem kommenden Schuljahr werden es drei Kinder sein.
„Ich bin besonders stolz darauf, dass wir es geschafft haben, als Regelgrundschule die Schüler in unseren Schulalltag zu integrieren“, meinte Schulleiter Rudolf Brzsesina. „Inklusion ist so unglaublich wichtig in der heutigen Zeit. Ich bin mir sicher, dass alle Schulen, die Inklusion wirklich wollen, auch Inklusion umsetzen können. Alles steht und fällt damit, wie motiviert die Lehrkräfte und das Fachpersonal sind.“ Das Personal an der Grundschule sei sehr motiviert und versuche alles Erdenkliche, um den Schülern den Schulstart zu erleichtern.
Die beiden Schüler mit dem Down Syndrom gehen nicht nur beide vormittags in die Regelschule, sondern dürfen auch nachmittags mit in die OGS und auch an der OGS-Ferienbetreuung teilnehmen. Die Schüler haben eigene Schulassistenten, die die Lehrkräfte und die Schüler zusätzlich täglich bei ihrer Arbeit unterstützen. Eine dieser Schulassistentinnen ist Vera Günes.
Günes kümmert sich bereits seit zwei Jahren um die kleine Ida Lachnicht, die aktuell die zweite Klasse der Regelschule besucht. Idas Mutter Maike Lachnicht hatten den Stein für die Verleihung ins Rollen gebracht. „Mir war es sehr wichtig, dass unsere Schule diesen Preis bekommt. Wir wurden vom ersten Tag an, schon bei der Anmeldung unserer Tochter, mit offenen Armen empfangen“, berichtet Mama Maike Lachnicht.
Am Anfang, als es noch keine Schulassistenz gab, weil dies erst beantragt werden musste beim Jugendamt, haben sie und ihr Mann sich abgewechselt und Ida jeden Tag in den Unterricht begleitet. „Wir hatten so einen sehr intensiven Einblick in den Schulalltag. Mir hat das sehr gut getan. Ida wurde von den anderen Mitschülern von Anfang an voll integriert. Sie hatte direkt ihren Platz zwischen den Kindern. Inzwischen hat sie auch schon sehr viele Freunde“, freut sich ihre Mutter.
„Bei den Elternabenden war Ida nie ein Thema. Es gab zu keinem Zeitpunkt komische Bemerkungen und unsere Familie ist nie ausgeschlossen worden.“ Als Ida dann nach ein paar Wochen die Schulassistenz bekam, sei es gar nicht mehr so schwer gewesen, ihre Tochter loszulassen. „Ida freut sich jeden Morgen darauf, in die Schule zu gehen. Sie springt Vera immer in die Arme, wenn sie sie am Schultor entdeckt. Wir sind unendlich dankbar, dass Herr Breszina und Vera Günes unser Kind so toll aufgenommen haben.“