Junges Festival Knechtsteden Horremer Kinder erleben neue Klänge

Horrem · Im Rahmen der Kulturpatenschaft zwischen dem Festival Alte Musik Knechtsteden und der Christoph-Rensing-Schule erforschten Schüler Orchesterklänge für ihre Aufführung am Dienstag. Neue Instrumente spendete die Bürgerstiftung.

 Die Viertklässler machten in der Turnhalle Musik statt Sport.

Die Viertklässler machten in der Turnhalle Musik statt Sport.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Welche Klänge und Geräusche gibt es im Wald? Was ist dort bei Nacht zu hören und zu sehen, und wie könnte eine märchenhafte Verwandlung klingen? Diesen Fragen stellten sich am Donnerstag und Freitag 75 Viertklässler der Christoph-Rensing-Schule in Horrem. Musiker und Klangspezialist Philipp Lamprecht vom Mozarteum Salzburg und Masterandin (Musik- und Bewegungspädagogik) Aspasia Dimitriadou nahmen die Kinder im Rahmen der Kulturpatenschaft des Festivals Alte Musik Knechtsteden, mit auf eine Reise durch die Klangwelten zu Henry Purcells „The Fairy Queen“. Am Dienstag präsentieren die Nachwuchsmusiker ihr Können in einer Aufführung.

„Viele Kinder an unserer Schule spielen keine Instrumente. Es ist für sie etwas ganz Neues“ sagt Konrektor Rudolf Brzesina. „Es gibt wenig Musiklehrer an Grundschulen. Deshalb sind wir sehr froh über die Zusammenarbeit, bei der die Kinder auf andere Art als im Unterricht an Musik herangeführt werden.“ Im vergangenen Jahr starteten Geschäftsführer Michael Rathmann vom Festival Alte Musik Knechtsteden und die Grundschule die Kulturpatenschaft. 2018 experimentieren die Schüler mit dem Ensemble Reflektor zu „Betthoven#5“. Dieses Jahr bringen sie ihre eigene Version von „The Fairy Queen“ auf die Bühne. Gemeinsam mit Schauspielerin Sabine Wolf und dem Ensemble Mufafem präsentieren die jungen Künstler Musik, einen einstudierten Tanz und Gesang in der Christoph-Rensing-Schule. Eingebettet wird die Bühnenmusik in fantasievolle Projektionen von Valerij Lisac.

Die passenden Klang- und Rhythmus-Instrumente, die die Kinder unter anderem bei ihrem großen Auftritt zum Einsatz bringen, hat die Bürgerstiftung Dormagen der Grundschule geschenkt. Dazu gehören beispielsweise Xylophone, Rasseln oder Klanghölzer, im Gesamtwert von 2000 Euro. „Das Kultur-Sponsoring ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagt Volkmar Hess von der Bürgerstiftung. „Es ist wichtig, dass Kinder Instrumente lernen, und wir sind froh, dass wir sie unterstützen können. Die Instrumente können sie nicht nur bei der Aufführung, sondern auch im Musikunterricht weiter nutzen.“ Rathmann und Brzesina bedanken sich für die Spende der Bürgerstiftung. „Es ist wichtig, dass Kinder die Erfahrungen machen, Instrumente in der Hand zu haben, um die Wertigkeit und Anforderungen zu verstehen“, sagt Rathmann. „Es ist toll zu sehen, wenn die Kinder aufblühen und sich kreativ ausdrücken.“

Mit welchen Hilfsmitteln man Blätterrascheln imitiert, wie sich Vogelzwitschern erzeugen lässt, wie Wind und wie Ameisen klingen, das haben Philipp Lamprecht und seine Assistentin den Viertklässlern beigebracht. Gemeinsam haben sie Übungen zur Lautstärke gemacht, gelernt, wie ein Echo funktioniert, und was hinter dem lustigen Instrumenten „Eselsgebiss“ steckt. „Mir ist es wichtig, dass die Kinder Freude haben, dass sie erleben, wie man mit Musik, Stimmungen und Gefühle erzeugen kann, und dass sie dadurch Geschichten erzählen können“, sagt der Musiker. Die Logistik sei bei so vielen Kindern eine große Herausforderung, so Lamprecht. „Aber ich bin froh und sehr überrascht, dass es so gut läuft.“

Die Aufführung beginnt am 24. September um 18.30 in der Turnhalle der Grundschule, Knechtstedenerstraße 49. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen.

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