Dormagen A57-Brücke wird ab Anfang 2014 neu gebaut

Dormagen · Während der kompletten Bauphase, die bereits im Frühjahr beginnt, fließt der Verkehr auf vier Spuren. Kosten: rund zehn Millionen Euro.

A57: Chronik der Ereignisse
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Unauffällig — so bezeichnen die Verantwortlichen von Straßen.NRW den Verkehrsfluss über die A57-Brücke bei Dormagen. Obwohl sie mit 70 000 Fahrzeugen täglich eine der am stärksten frequentierten Brücken in der Region ist und der Verkehr nur mit Tempo 60 über zwei Behelfsbrücken laufen kann, bleiben größere Störungen aus. Und das Ende des Provisoriums ist in Sicht: Im zweiten Quartal nächsten Jahres, so kündigt Andreas Raedt, stellvertretender Leiter der Autobahnniederlassung von Straßen NRW in Krefeld, an, wird eine dritte Behelfsbrücke angelegt.

Sie markiert den Auftakt des Brücken-Neubaus, an dessen Ende ein Bauwerk stehen soll, über das auf sechs Fahrspuren der Verkehr zwischen Köln und Krefeld fließen kann. Unter der Voraussetzung, dass der sechsspurige Ausbau der Autobahn 57 als wichtige Verkehrsader fertig ist. Davon gehen Fachleute aus. Raedt sagt: "Wir bauen diese Brücke breiter, weil wir davon ausgehen, dass die sechs Spuren kommen. Sonst haben wir eine zu breite Brücke." Aber der Straßen-NRW-Fachmann ist vorsichtig, weil "das Rechtsverfahren noch nicht abgeschlossen ist".

Der Neubau ist notwendig, um das jetzige Provisorium abzulösen. Anfang Februar war nach einer Brandstiftung die alte Brücke so stark beschädigt worden, dass sie abgerissen werden musste. Weil unter der Brücke ein Stapel mit Kunststoffrohren angezündet worden war und der Rauch nachts nach oben stieg, kam es auf der Brücke zu einer Massenkarambolage, bei der ein Mensch starb und 13 verletzt wurden.

In Fahrtrichtung Krefeld soll ab Frühjahr rechts neben der jetzigen Behelfsbrücke eine weitere, dritte gebaut werden. Dazu muss die Böschung deutlich verbreitert werden, um das Widerlager tragen zu können. Diese dritte Brücke muss mit Rücksicht auf die darunter liegende Gleisanlage noch länger. Ist sie fertig, läuft darüber der Verkehr Richtung Krefeld und werden die Fahrzeuge, die Richtung Köln fahren auf die alte "Krefeld-Brücke" gelenkt.

Damit wird die erste Behelfsbrücke, die heute Richtung Köln führt, frei und kann abgerissen werden. An dieser Stelle kann dann der erste, neue Brückenteil mit drei Fahrstreifen bebaut werden. Ist dieser fertig, wird der komplette A 57-Verkehr in beiden Fahrtrichtungen mit jeweils zwei (schmaleren) Spuren auf die neue Brücke gelegt. Im letzten Schritt können dann die beiden Behelfsbrücken zwei und drei abgebaut und Brückenteil zwei neu errichtet werden.

Der Neubau soll nach den jetzigen Planungen ab Anfang 2014 erfolgen. "Wir werden für dieses Vorhaben etwa zwei Jahre benötigen", sagt Andreas Raedt. Die Kosten belaufen sich inklusive der Behelfsbrücken auf acht bis zehn Millionen Euro.

(NGZ/jco)
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