Betuwe in Voerde/Hamminkeln Bahnchef Grube sagt Besuch ab

Voerde/Hamminkeln · Die geplante Reise von Bahnchef Rüdiger Grube an den Niederrhein ist abgesagt worden. Vorerst. Denn die Grundlage ist entfallen. Das heißt, modernen Lärmschutz, der anders funktioniert als über meterhohe Betonwände, wird es nach jetzigem Stand beim Ausbau der Betuwe-Linie nicht geben. Und auch transparente Lärmschutzwände, die die trennende Wirkung in Dorflagen verträglicher machen könnten, sind äußerst unwahrscheinlich.

Diese schlechte Nachricht überbrachte am Mittwoch Bürgermeister Holger Schlierf, in Personalunion Sprecher der Anrainerkommunen an der Güterstrecke, dem Rat. Schlierf machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung.

Nach Auskunft des Bahnvorstandes verbiete es sich, mit technischen Lösungen ins Planfeststellungsverfahren zu gehen, die gesetzlich nicht zulässig und vom Eisenbahnbundesamt nicht abgesegnet seien. Solche Maßnahmen seien allenfalls als Experiment möglich, wie das bei EU-finanzierten Schienenstegdämpfern, die auf sieben Kilometern vorgesehen sind, der Fall sei. Schlierf schilderte seinen Eindruck, dass die Bahn eine Drohkulisse aufbaue, nach der die Kommunen den Mehrpreis zu zahlen hätten für Lösungen, die über den karge Standard der Bahn hinausgehen.

Nun soll das strittige Thema sozialverträglicher Lärmschutz zunächst im so genannten Betuwe-Beirat besprochen werden, in dem neben der Bahn und den Kommunen auch Bund und Land vertreten sind. Schlierf kündigte an, auf einen möglichst schnellen Termin zu drängen, um Klarheit in der wichtigen Lärmschutz-Frage zu erzielen, zu der es offensichtlich auch bei der Bahn selbst kontroverse Auffassungen gebe.

(bp)
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