Handball Im Derby ist der TVA heute Favorit

Walsum · Donnerstagabend treffen in der Handball-Oberliga der Frauen der TV Aldenrade und ETuS Wedau aufeinander. TVA-Trainerin Ramona Kugler-Höing weiß: "Das wird kein Selbstläufer."

 Ob Denise Schauenburg heute Abend für den TVA auflaufen kann, entscheidet sich wegen ihrer Fingerverletzung erst kurzfristig.

Ob Denise Schauenburg heute Abend für den TVA auflaufen kann, entscheidet sich wegen ihrer Fingerverletzung erst kurzfristig.

Foto: RP-Archivfoto

Von Derby-Fieber ist bei Dirk Bauerfeld nichts zu spüren. "Ganz ehrlich, gegen wen wir spielen, ist in unserer derzeitigen Situation egal", gibt der Trainer des Frauenhandball-Oberligisten ETuS Wedau vor dem Lokalduell beim TV Aldenrade heute Abend — 20 Uhr — ehrlich zu. Der Fehlstart, der jüngst in einer Zwölf-Tore-Klatsche gegen Treudeutsch Lank gipfelte, macht dem früheren Nationalspieler, der auch mal im Männerbereich beim TV Jahn Hiesfeld tätig war, zu schaffen: "Das sind Nackenschläge, die so richtig schmerzen."

Von der Euphorie nach der vielversprechenden Vorbereitung ist nichts mehr zu spüren. Stattdessen geht es für die Wedauerinnen darum, sich im letzten Spiel vor der Herbstpause möglichst achtbar aus der Affäre zu ziehen. "Wir müssen zuallererst auf uns gucken", weiß Bauerfeld: "Wichtig ist, dass wir unser Potenzial abrufen." Dass seine Mannschaft ausgerechnet im Derby gegen den amtierenden Niederrhein-Meister auf den Erfolgspfad zurückfindet, ist für den 55-Jährigen schwer vorstellbar.

Erstes Ziel müsse es sein, die zu erwartende Niederlage im Rahmen zu halten. "Alles andere wäre im Moment vermessen", sagt Bauerfeld: "Der TVA hat zweimal in Folge souverän den Titel geholt und uns in der letzten Saison zweimal deutlich geschlagen. Die Frage, wer der klare Favorit ist, stellt sich für mich nicht."

Auf die leichte Schulter nimmt Ramona Kugler-Höing den angeschlagenen Gegner aber keineswegs. "Da wären wir ja schön blöd", mahnt die Aldenrader Trainerin zur Vorsicht: "Wenn sie einen guten Tag erwischen, kann es für uns schwer werden." Beim ETuS-Debakel gegen Lank waren zahlreiche TVA-Spione vor Ort. "Leider, das hätten wir besser mal sein lassen", hofft Kugler-Höing, dass ihr Team sich von der erschreckend schwachen Leistung des Nachbarn nicht blenden lässt. Die Walsumerinnen selbst sind ebenfalls nicht frei von Sorgen.

Die Niederlagen gegen Düsseldorf und in Lank haben gezeigt, dass der Meister in dieser Saison verwundbar ist. Probleme bereitet vor allem die dünne Personaldecke. Die grippekranke Rechtsaußen Vanessa Konopek muss fürs Derby definitiv passen, der Einsatz von Denise Schauenburg ist stark gefährdet. Die Kreisläuferin hat sich eine schmerzhafte Fingerverletzung zugezogen. Tabea Rath aus der Reserve, die am Wochenende beim Sieg in Wülfrath aushalf, wird nicht auflaufen, da sie ansonsten festgespielt wäre. Ob Linkshänderin Ines Völlings aus dem Verbandsliga-Team diesmal für die "Erste" spielt, entscheidet sich kurzfristig. Ihren Einstand gibt Neuzugang Janne Potschaske.

Beim ETuS Wedau ist das Mitwirken von "vier, fünf Spielerinnen" aus beruflichen Gründen nicht gesichert, wie Dirk Bauerfeld erklärt. Der Trainer selbst dürfte erst kurz vor dem Anpfiff am Driesenbusch eintreffen: "Ich habe gegen 18 Uhr Feierabend und muss dann kurz zu Hause vorbei. Hoffentlich ist die Bahn frei."

(RP)
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