Wesel Betuwe: Feuerwehr fordert von Bahn Bau von Rettungswegen

Wesel · In Wesel soll künftig generell Tempo 30 statt 50 gelten. Verkehrsausschuss stimmt einem Modellversuch zu.

Seit Jahren schon beschäftigen sich Wesels Feuerwehr und die Verwaltung mit der Frage, was bei Unfällen mit Gefahrgut auf der Betuwe-Linie getan werden kann, um eine Katastrophe zu verhindern. Gestern nun präsentierten Dezernent Klaus Schütz und Feuerwehrchef Thomas Verbeet dem Ausschuss für Sicherheit und Verkehr einen Lageplan, in dem genau dargestellt ist, an welchen Stellen in den Lärmschutzwänden Türen für Rettungskräfte eingebaut werden und welche Zufahrtsstraßen zwingend vorhanden sein müssen. Der Plan ist Teil eines umfangreichen Forderungskonzeptes an die Bahn.

Außerdem informierte Verbeet die Politik darüber, dass man eng mit dem Katastrophenschutz des Kreises zusammenarbeite und Weseler Wehrleute zweimal jährlich in Rotterdam lernen, wie Industriebrände schnell und effektiv bekämpft werden können. Wie wichtig es ist, so gut wie möglich auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, zeigt ganz aktuell ein Großeinsatz in Emmerich. Dort musste Dienstagabend der gesamte Bahnhof abgesperrt werden, weil eine Zugführerin festgestellt hatte, dass ein Kesselwagen Flüssigkeit verliert. Wie sich rausstellte, war aus dem Waggon die hochexplosive Substanz Styrol entwichen.

"Wir möchten, dass Polizei, Feuerwehr und Verwaltung im Rahmen der Planfeststellung gegenüber der Bahn nicht einen Millimeter von unseren Forderungen abweichen", lautete der Appell von Frank Schulten (CDU). Schütz versprach, dies zu tun und den Verantwortlichen der Bahn deutlich zu machen, welche Investitionen Wesel in Ausrüstung und Manpower gesteckt habe: "Wir als Stadt haben unsere Hausaufgeben in Sachen Feuerwehr gemacht." Im nächsten Arbeitskreis Bahn soll der Forderungskatalog im Detail vorgestellt werden.

Themenwechsel: Auf mehr als 70 Prozent aller Straßen in Wesel gilt mittlerweile Tempo 30. Wäre es da nicht möglich, hat sich Frank Schulten gefragt, innerorts die Höchstgeschwindigkeit generell von 50 auf 30 km/h zu senken, um dann an den restlichen Straßen Tempo-50-Schilder aufzustellen? Sein Vorschlag, diese Idee im Rahmen eines Modellversuchs zu testen, fand uneingeschränkte Zustimmung. Nun muss die Verwaltung sehen, wie der Beschluss in die Tat umgesetzt werden kann.

Mehrheitlich stimmte der Ausschuss dafür, auf der Straße zwischen dem Welcome-Hotel und dem Wohnmobilstellplatz probeweise Schwellen zu montieren, um dort Autorennen zu unterbinden.

(RP)
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