Festnahme Wuppertaler „Reichsbürger“ bedrohte Politiker und Richterin

Wuppertal · Polizei-Spezialkräfte haben ein Haus im Siegerland gestürmt und einen 52-Jährigen festgenommen. Er soll der Reichsbürger-Szene nahestehen und gedroht haben, mehrere Menschen umzubringen - darunter eine Richterin und einen Bürgermeister.

Eine schwer bewaffnete Spezialeinheit der Polizei hat bei Siegen einen sogenannten Reichsbürger festgenommen. Der 52-Jährige Mann sei in Bad Laasphe bei Siegen aufgegriffen und nach Wuppertal gebracht worden, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Freitag.

Der 52-Jährige habe unter anderem den Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD), eine Richterin am Landgericht sowie Personen aus seinem Umfeld massiv bedroht, sagte der Sprecher.

Der Mann habe zum Teil sehr konkret angedroht, die Betroffenen zu töten. Als ehemaliger Sportschütze habe er eine gewisse Sachkunde im Umgang mit Schusswaffen. Daher sei der Zugriff durch Spezialeinheiten erfolgt.

Der Mann habe sich in dem Haus eines anderen Mannes in Bad Laasphe verborgen gehalten. Bei der Festnahme habe man bei ihm ein Kleinkalibergewehr, ein Kampfmesser und Tarnkleidung sichergestellt. Ob das Gewehr ihm gehört, müsse noch geklärt werden. Er sollte am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an. Sie sprechen dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide.

Ende Oktober 2019 ging der NRW-Verfassungsschutz von rund 3200 Reichsbürgern und sogenannten Selbstverwaltern in Nordrhein-Westfalen aus. Knapp drei Viertel waren demnach Männer im Alter zwischen 40 und 60 Jahren.

(hsr/dpa)
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