Mutmaßlicher Reichsbürger Polizist durch Schuss bei SEK-Einsatz in Boxberg verletzt

Boxberg · Ein Polizeieinsatz in Baden-Württemberg ist wegen illegalen Waffenbesitzes eskaliert. Es fielen Schüsse. Ein Beamter wurde dabei verletzt. Gehört der mutmaßliche Schütze der sogenannten Reichsbürger-Szene an?

 Ein Mann in Boxberg soll sich bei einer Durchsuchung widersetzt haben und sei später festgenommen worden.

Ein Mann in Boxberg soll sich bei einer Durchsuchung widersetzt haben und sei später festgenommen worden.

Foto: dpa/Kohls

Bei einem dramatischen Polizeieinsatz in Boxberg zwischen Heilbronn und Würzburg hat ein mutmaßlicher Reichsbürger auf SEK-Beamte geschossen. Ein Polizist wurde verletzt - nicht lebensgefährlich, wie ein Sprecherin am Mittwoch mitteilte. Er wurde wohl am Bein getroffen. Spezialkräfte wollten das Gebäude in Baden-Württemberg am frühen Morgen unter die Lupe nehmen. Dabei seien mehrere Schüsse abgegeben worden. Die Durchsuchung fand wegen des Verdachts des illegalen Waffenbesitzes statt.

Insgesamt wurden demnach sieben Menschen vorläufig festgenommen. Der Mann, gegen den sich die Polizeiaktion richtete, besaß nach dpa-Informationen einmal legal mindestens eine Waffe. Es habe eine Verfügung der Waffenbehörde gegeben, dass er sie abgeben müsse. Diese Verfügung sollte durchgesetzt werden. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte in Stuttgart: „Es liegen Hinweise vor, dass der mutmaßliche Täter der Reichsbürgerszene nahesteht oder ihr angehört.“

Der mutmaßliche Haupttäter widersetzte sich der Festnahme. Ein politisch motivierter Hintergrund der Tat sei nicht ausgeschlossen, sagte die Sprecherin weiter.

Nach Angaben der Polizei wurden in dem Anwesen die weiteren Personen widerstandslos und unverletzt festgenommen. Es kam zu einem Brand. Das Gebäude sei kontrolliert abgebrannt, hieß es. „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und ihres Rechtssystems, sprechen Politikern und Staatsbediensteten die Legitimation ab und verstoßen immer wieder gegen Gesetze.

(ahar/dpa)
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