Zahl in NRW auf 984 gesunken Weniger Unternehmens-Insolvenzen im dritten Quartal

Düsseldorf · Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie haben im dritten Quartal weniger nordrhein-westfälische Unternehmen Insolvenz beantragt als im vergangenen Jahr – die Zahl liegt sogar unter dem Vorkrisenniveau 2019.

 Im dritten Quartal sind in Nordrhein-Westfalen deutlich weniger Unternehmen in die Pleite geschlittert als 2020. (Symbolfoto)

Im dritten Quartal sind in Nordrhein-Westfalen deutlich weniger Unternehmen in die Pleite geschlittert als 2020. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Martin Gerten

Bei den Amtsgerichten in Nordrhein-Westfalen haben von Juli bis September weniger Unternehmen Insolvenzverfahren beantragt als noch ein Jahr zuvor. Die Anzahl sank um 4,0 Prozent auf 984, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Düsseldorf berichtete. Trotz der Corona-Krise lag die Zahl der beantragten Verfahren unter dem Vorkrisenniveau 2019. Damals seien im Quartal im Schnitt 1338 Verfahren beantragt worden. „Ein Grund dafür könnten die staatlichen Konjunkturhilfen sein“, erklärten die Statistiker.

Betroffen waren von den Insolvenzen im dritten Quartal rund 4300 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Vor einem Jahr lag diese Zahl noch bei knapp 42 000 Beschäftigten. Auch die voraussichtlichen Forderungen lagen diesmal mit rund 800 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von rund 2,8 Milliarden Euro. Als Grund gaben die Statistiker an, dass im dritten Quartal 2020 eine höhere Anzahl wirtschaftlich bedeutender Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragt hatte.

Die Zahl der Insolvenzverfahren von Verbrauchern wie Arbeitnehmern, Rentnern oder Erwerbslosen verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf gut 5000. Bei ehemals selbstständig Tätigen verdoppelte sich die Zahl auf knapp 1200. Als eine mögliche Ursache für den Anstieg sieht das Landesamt das Ende 2020 beschlossene Gesetz zur weiteren Verkürzung der sogenannten Restschuldbefreiung. „Infolge dessen könnten die Schuldner ihre Insolvenzanträge zurückgestellt und diese erst im Jahr 2021 gestellt haben“, hieß es.

(bora/dpa)
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