Amokalarm an Siegburger Schule „Die Sicherheit der Bevölkerung hat absolute Priorität“

Siegburg/Köln · Zu dem stundenlangen Großeinsatz an einer Schule in Siegburg hat die Polizei Stellung genommen. Am Mittwochmorgen (9. November) war Amokalarm ausgelöst worden, unweit der Schule wurde ein verdächtiger Gegenstand gefunden.

Siegburg: Großfahndung nach Amokalarm an Realschule - Fotos
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Amokalarm an Siegburger Realschule – Großfahndung der Polizei

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Foto: dpa/Marius Fuhrmann

Polizeisprecher Wolfgang Baldes sagte dazu in Köln: „Die Sicherheit der Bevölkerung hat absolute Priorität für uns. Deshalb haben wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um eine Gefahr auszuschließen“.

Zeugen hatten am Mittwochvormittag einen Verdächtigen gemeldet, der an einer Realschule mit einer Langwaffe in die Luft geschossen haben sollte. Außerdem hatte die Polizei Reste von Feuerwerkskörpern gefunden. Dies löste einen Großeinsatz an der Schule aus. „Dass die Meldung einer Schussabgabe nahe einer Schule und der unter einem Auto versteckte Rucksack nichts miteinander zu tun haben, stand erst am Nachmittag fest. Bis dahin haben wir alles getan, was man als Polizei auch im Ernstfall tun muss.“

Zusätzlich tauchten im Internet-Netzwerk Tiktok Videos auf. Sie zeigten einen Mann, der zunächst auf einem Teppich betete und dann einen Rucksack unter einem Auto zurückließ. Schüler der benachbarten Schule hatten den Mann gefilmt. Hier habe man den Verdacht ausräumen müssen, dass der Rucksack Sprengstoff enthielt, sagte Baldes. Letztlich habe sich der Rucksack als ungefährlich herausgestellt. Er sei zuvor in einem Zug gestohlen worden. Wer der Mann gewesen sei, der ihn zurückgelassen habe, habe die Polizei bisher nicht herausfinden können.

Während der Überprüfung war auch der Bahnhof Siegburg/Bonn mehrere Stunden gesperrt, was zu erheblichen Problemen im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn geführt hatte. „Anwohner, Geschäftsleute und Reisende mussten starke Einschränkungen hinnehmen, aber das ließ sich bei den Erkenntnissen, die wir hatten, nicht vermeiden“, sagte Baldes. „Nach unserem Dafürhalten gab es zu unserem Vorgehen keine Alternative, denn die öffentliche Sicherheit muss immer Vorrang haben. Man muss sich nur vorstellen, was los gewesen wäre, wenn der Rucksack tatsächlich Sprengstoff enthalten hätte.“

(toc/dpa)
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