Nach Missbrauch in Lügde NRW-Stabsstelle zur Bekämpfung von Kinderpornografie soll im April starten

Düsseldorf · Nach dem massenhaften Kindesmissbrauch in Lügde sollen Fälle von Kindesmissbrauch und Kinderpornografie künftig sorgfältiger von den Polizeibehörden bearbeitet werden.

Fotos: Campingplatz in Lügde Tatort in Fällen von Kindesmissbrauch
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Campingplatz in Lügde Tatort in Fällen von Kindesmissbrauch

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Die neue Stelle sei in seinem Ministerbüro angesiedelt und werde noch im April ihre Arbeit aufnehmen, sagte Reul am Mittwoch in Düsseldorf. Aufgabe sei es, unter anderem die aktuelle Situation der Polizei bei der Bekämpfung von Kindesmissbrauch und Kinderpornografie sowie die Geräte- und Personalausstattung zu ermitteln.

Zudem soll die Stabsstelle eine nachhaltige Optimierung entwickeln. Dabei wolle man auch in andere Bundesländer schauen, ob es Beispiele gebe, die in NRW übernommen werden könnten, sagte Reul. „Es gibt Handlungsbedarf“, betonte der Minister.

Leiter der neuen Stelle ist der Kriminaldirektor Ingo Wünsch. Der 53-Jährige, der seit 1986 bei der Polizei ist, ist seit 2016 Dezernatsleiter für Kriminalitätsangelegenheiten der Kreispolizeibehörden NRW-Landeskriminalamt.

Auf einem Campingplatz im lippischen Lügde an der Grenze zu Niedersachsen sollen mehr als 30 Kinder jahrelang von drei Männern sexuell missbraucht worden sein. Der Polizei und Jugendbehörden werden massives Versagen vorgeworfen. So sollen die Behörden vorliegenden Hinweisen jahrelang nicht nachgegangen sein. Bei der Kreispolizeibehörde in Lügde, die zunächst mit den Ermittlungen betraut war, kam es nach Bekanntwerden von Ermittlungspannen zu Versetzungen, Suspendierungen und Disziplinarverfahren. Unter anderem verschwand ein Koffer mit Datenträgern voller Beweismittel aus der Polizeibehörde.

(skr/epd)
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