Nach Predigtverbot Umstrittener Pfarrer darf wieder Gottesdienste feiern

Münster · Der 80-jährige Priester Ulrich Zurkuhlen habe glaubhaft um Entschuldigung gebeten, erklärte das Bistum Münster am Montag. Vor einem Jahr war ihm wegen der Verharmlosung des sexuellen Missbrauchs von Kindern das Predigen verboten worden.

Bei der Pressekonferenz der Deutschen Bischofskonferenz werfen die Protagonisten Schatten bei der Vorstellung der neuen Missbrauchsleitlinien der katholischen Kirche. (Archivbild)

Bei der Pressekonferenz der Deutschen Bischofskonferenz werfen die Protagonisten Schatten bei der Vorstellung der neuen Missbrauchsleitlinien der katholischen Kirche. (Archivbild)

Foto: dpa/Harald Tittel

Der wegen Verharmlosung sexuellen Missbrauchs mit einem Predigtverbot belegte Pfarrer des Bistums Münster darf nach einem Jahr wieder Gottesdienste in begrenztem Rahmen feiern. Der 80-jährige Priester Ulrich Zurkuhlen habe glaubhaft um Entschuldigung gebeten, erklärte das Bistum Münster am Montag. Es habe mehrere Gespräche mit Vertretern des Bistums gegeben, unter anderem mit Bischof Felix Genn und dem Interventionsbeauftragten Peter Frings. Der Theologe habe sich nach eigenen Worten von seinen früheren Aussagen „absolut“ distanziert.

Der Priester hatte vor einem Jahr in einer Predigt und auch später im WDR-Fernsehen den sexuellen Missbrauch von Kindern verharmlost. Im WDR hatte er unter anderem gesagt, dass es „vielleicht nicht so tragisch für die Kinder war“. Der Münsteraner Bischof versetzte den Theologen darauf in den Ruhestand und untersagte ihm jeglichen Dienst als Seelsorger. Zudem verlangte der Bischof eine Entschuldigung des Theologen gegenüber den Betroffenen und weiteren Menschen, die er verletzt habe.

In seinem Entschuldigungsschreiben bedauere Zurkuhlen seine Äußerungen ausdrücklich und bitte alle Menschen, die er verletzt habe, um Entschuldigung, erklärte das Bistum. Das Bistum habe dem Priester nun mitgeteilt, dass er in einem sehr begrenzten Rahmen wieder Gottesdienste halten darf. Dem Priester bleibt es weiterhin untersagt, sich zum Thema Missbrauch zu äußern. Auch bleibe der Theologe unter gekürzten Bezügen in den Ruhestand versetzt.

(chal/epd)
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