„Überdurchschnittlich viele Menschen geimpft“ NRW-Ministerpräsident Wüst gegen Absage des Straßenkarnevals 2022

Düsseldorf · NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Zulassung der Karnevalsfeiern in Köln am 11. November verteidigt. Auch den Straßenkarneval 2022 will er vorerst nicht verbieten.

 NRW-Ministerpräsident Wüst im Interview.

NRW-Ministerpräsident Wüst im Interview.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Politik müsse auch die Akzeptanz staatlichen Handelns im Blick haben, sagte er dem "Kölner Stadtanzeiger" am Montag. „Deshalb war die Entscheidung in Köln, den Karnevalsauftakt unter 2G Bedingungen stattfinden zu lassen, richtig.“

Gleiches gelte nun auch mit Blick auf den Straßenkarneval im nächsten Frühjahr. „In Nordrhein-Westfalen sind überdurchschnittlich viele Menschen geimpft“, sagte Wüst. „Mit diesem wichtigen Fortschritt kann man nicht einfach denen, die mit ihrer Impfung sich, ihre Lieben und die Gesellschaft schützen, weiterhin alles verbieten.“

Allerdings wisse derzeit niemand, „wie die Pandemielage im nächsten Frühjahr aussieht“, räumte Wüst ein. Er hoffe, dass der Karneval stattfinden kann. „Aber damit das gelingt, müssen wir die Dynamik bei den Infektionszahlen unbedingt stoppen.“

Am Donnerstag hatten in Köln tausende Menschen bei teils dichtem Gedränge die Karnevalssaison eröffnet. Beim offiziellen Sessionsauftakt auf dem Heumarkt sowie in Kneipen, der Gastronomie und Teilen der Innenstadt galt eine 2G-Regelung, Zutritt hatten nur Geimpfte oder Genesene. Auch in Düsseldorf und Mainz feierten zahlreiche Jecken. Angesichts der stark steigenden Ansteckungszahlen war das bunte Treiben in vielen anderen Teilen Deutschlands mit einer gewissen Fassungslosigkeit verfolgt worden.

(bsch/AFP)
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