Bergischer HC Das Zebra-Bein nicht erwischt

Bergischer HC · Der gegenseitige Respekt war groß. Der THW Kiel schickte deswegen seine beste Besetzung auf das Feld der ausverkauften Unihalle. Der Bergische HC spielte offensiv nicht mit dem Selbstbewusstsein wie zuletzt gegen Hannover. Am Ende gewann das Starensemble deutlich mit 34:21.

Handball-Bundesliga 11/12: Bergischer HC - THW Kiel
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Kenneth Klev machte nicht die beste Figur, als er bei einem Kieler Querpass seine Finger im Spiel hat und zum Tempogegenstoß ansetzte. Nur ist der Norweger beim Antritt zu schnell für den Ball. Beim Versuch, das verharzte Spielgerät mit einer eingesprungenen Eiskunstlauf-Figur irgendwie noch unter Kontrolle zu bekommen, müssen die Schiedsrichter auf Fußspiel entscheiden. Für die 3200 Zuschauer in der ausverkauften Unihalle war die Szene trotzdem ein Weckruf.

Zum ersten Mal hatten Ronny Dedens und Ronny Geckert in dieser Szene bei einem Angriff des THW Kiel ihrem Arm zum Zeitspiel gehoben. Der Bergische HC machte es dem ungeschlagenen Tabellenführer der Handball-Bundesliga mit einer engagierten Abwehrleistung schwer, zum Torerfolg zu kommen.

Lediglich fünf Treffer, drei davon nach Schnellangriffen oder nach einem Fehlpass von Mario Huhnstock ins leere Gehäuse erzielt, hatte der Aufsteiger in der ersten Viertelstunde zugelassen. Als Klev mit seinem Fast-Ballgewinn die Stimmung auf Knopfdruck einschaltete, ging Alfred Gislason mit der Auszeit auf Nummer sicher.

Der Moment, den Zebras womöglich ein Bein zu stellen, war da. Nur erwischt haben die Löwen es nicht. Der Kieler Angriff endete zwar in einem Fußspiel von Daniel Narcisse, das nächste Tor markierten die Kieler trotzdem — per Tempogegenstoß von Christian Sprenger eingeleitet von einem erfolglosen, weil halbherzigen Passversuch von Alexander Oelze an den Kreis auf Hendrik Pekeler. Der Respekt war groß vor dem Starensemble um Filip Jicha.

Lehrbuch-Spielzüge in Überzahl

Es hätte auf den Rängen vielleicht noch einmal ähnlich laut werden können, wenn die Bergischen in der ersten Halbzeit bei ihren Bemühungen, den Vier-Tore-Rückstand (21./6:10) aufzuholen, nicht durch eine überzogene Zeitstrafe gegen Kenneth Klev gestoppt worden wären. Abermals stand die BHC-Deckung gut, nachdem Fabian Böhm und Richard Wöss zum 8:10 verkürzt hatten. Die Überzahl-Situation ließen sich die Norddeutschen nicht entgehen und erspielten sich mit zwei Lehrbuch-Spielzügen das entscheidende Polster, das sie bis zur Halbzeit auf sechs Treffer ausbauten (16:10).

Bei allem Engagement, das die Mannschaft um den mit Wiederbeginn zwischen die Pfosten gewechselten Kapitän Jan Stochl an den Tag legte, gefährden konnte es den hohen Favoriten nicht mehr. Zu oft mussten die Bergischen in Unterzahl agieren. Das Ergebnis zum 34:21-Erfolg schraubten die Kieler allerdings erst in den zehn Schlussminuten heraus, als Kenneth Klev nach dem 20:26 (51.) der einzige BHC-Treffer gelang.

(RP/rl)
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