Wasserball Ein dummes Foul

Wasserball · Der SC Solingen hatte den Tabellenführer der 2. Wasserball-Bundesliga am Rande einer Niederlage. Dann profitierte der ASC Duisburg II von einem unsportlichen Foul seitens Vilmos Eles' und gewann die Partie noch mit 7:6.

Als Vilmos Eles wenige Sekunden vor Beendigung des dritten Viertels zutritt, ist der Ärger bei seinen Mitspielern im Becken groß. Die Wasserballer des SC Solingen liegen gegen Zweitliga-Spitzenreiter ASC Duisburg II zwar 5:3 vorne, doch nun droht die Niederlage. Ein unsportliches Foul hat Leistungsträger Eles begangen. Das hat einen Fünfmeter sowie eine darauf folgende vierminütige Unterzahl zur Folge. Ein gewaltiger Nachteil im Wasserball. So groß, dass sich die Spieler des SC Solingen schon jetzt wie Verlierer fühlen. Pavel Levchin zum Beispiel lässt seinem Frust freien Lauf, als er über die dumme Aktion flucht und diese bereits als Grund für die Niederlage auserkoren hat.

Tatsächlich hat Vilmos Eles mit dem glasklaren Foul seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Den Fünfmeter kann Torhüter Levchin nicht abwehren. Alle taktischen Mittel, die die Solinger ausprobieren, um die vierminütige Unterzahl möglichst schadlos zu überstehen, sind nicht gut genug, um den Tabellenführer am Tore werfen zu hindern. Zu groß ist der Nachteil, einen Mann weniger im Wasser zu haben. Im Vergleich dazu haben Fußballer oder Handballer leichtes Spiel in numerischer Unterlegenheit.

Im letzten Angriff gescheitert

Mit drei Gegentoren in den ersten vier Minuten des letzten Viertels kann der SC Solingen sogar beinahe zufrieden sein. Immerhin ist den Gästen nicht bei jedem Angriff ein Treffer gelungen. Mit dem Rücken zur Wand versucht die Mannschaft in den letzten Minuten noch einmal alles, um die Partie auszugleichen. 60 Sekunden vor Schluss trifft Kapitän Marc Willems zum 6:7. Im letzten Angriff scheitert Mark Hennig — Duisburg gewinnt.

Viel ärgerlicher hätte die Niederlage für den SCS kaum sein können. Die Mannschaft hatte zwar früh zurückgelegen, verwandelte aber ein 0:2 durch Tore von Marc Willems, Boris Hennig (2) und Bence Beleon (2) in einen 5:3-Vorsprung. Die Weichen standen auf Sieg — bis Vilmos Eles sich zu der Aktion hinreißen ließ.

Entsprechend sauer reagierten Mannschaftskameraden und Martin Fuhrmann-Mülfarth auf ihren Leistungsträger. "Es war wirklich ein brutales Foul", gesteht der Coach, der keine Schuld bei den Unparteiischen sucht. Eles erwartet nun eine Sperre von mindestens zwei Partien. "Ob er danach direkt wieder spielt, lasse ich offen. Er muss sich wieder heranarbeiten." Der Ärger müsse schließlich auch innerhalb der Mannschaft geklärt werden. "Wir hatten den Sieg quasi im Sack", hadert der Trainer.

(trd)
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