Die Woche in der Region Das waren die Aufreger der Woche

Düsseldorf · Stillstehende Busse, geschlossene Kitas, Gemeinde-Chaos in Emmerich und ein Glockenspiel, das plötzlich als Industrielärm gelten soll - in der vergangenen Woche hat die Menschen in der Region so einiges in Aufregung versetzt. Auch im positiven Sinne, denn am Donnerstag begann mit einem strahlenden Tag der Frühling.

Warnstreik: So lief die Großdemo in Düsseldorf
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Wichtigster Aufreger der Woche war für viele sicherlich der Warnstreik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Verdi hatte sie dazu aufgerufen, 24 Stunden lang die Arbeit niederzulegen. Rund 50.000 Arbeitnehmer - darunter Bus- und Straßenbahnfahrer, Erzieherinnen und Müllmänner - folgten diesem Aufruf. Das Ergebnis: Kitas in der gesamten Region blieben geschlossen, der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen. Eltern und Pendler kostete das Nerven - und Zeit. Für die Strecke von Düsseldorf nach Duisburg - eigentlich in 30 Minuten zurückgelegt - brauchte so mancher Autofahrer am Dienstag zwei Stunden.

Verdi machte mit dem Warnstreik Druck für die kommenden Tarifverhandlungen. Die Forderungen der Gewerkschafter: Jeder Arbeitnehmer soll 100 Euro und zudem eine Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent erhalten. Am Donnerstag gingen die Verhandlungen in die zweite Runde, doch eine Einigung ist bisher nicht in Sicht. Nun droht in absehbarer Zeit ein nächster Warnstreik.

In Emmerich sorgt derweil weiterhin das Aus von Pastor Karsten Weidisch und Kaplan Christian Olding für viel Aufregung. Nachdem die beiden Geistlichen mit außergewöhnlichen Gottesdiensten und unkonventionellen Methoden in der Gemeinde auf Kritik gestoßen waren, eskalierte schließlich in den vergangenen Wochen die Situation zwischen Befürwortern und Gegnern des Pastors und des Kaplans.

So schön war der Frühlingsanfang in Düsseldorf
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Als Reaktion darauf trat jetzt sogar der Seelsorgerat zurück - die Gemeinde steht vor einem Scherbenhaufen und es werden erste Stimmen laut, die der Bistumsführung die Schuld an dem Desaster geben. Bischof Felix Genn und die Leitung des Bistums hätten Weidisch und Olding nicht geschützt, sie hätten Druck ausgeübt, Redeverbote verhängt, dem Seelsorgerat Schuld zugewiesen, teils auf unfaire Weise. Weihbischof Theising reagierte daraufhin mit einer Entschuldigung. Es tue ihm leid, dass es zu den Rücktritten gekommen sei. Wie die Situation in der Emmericher Gemeinde gelöst werden kann, steht derweil allerdings noch in den Sternen.

Ein ungewöhnlicher Streit macht derweil in Solingen Schlagzeilen. Es ist ein Glockenspiel, das in der Innenstadt die Gemüter erhitzt. Alle 15 Minuten erklingen von der Fassade des Juweliergeschäfts Leiber bergische Heimatlieder oder Cat Stevens "Morning has broken" - die Genehmigung der Stadt liegt übrigens schon seit 1955 vor.

Offensichtlich ist das Glockenspiel aber nicht nach jedermanns Geschmack, denn Anwohner wollen die Glöckchen zum Schweigen bringen. Ein Arzt hatte sich durch das Bimmeln gestört gefühlt. Nun soll ein Kompromiss das Problem lösen - das Glockenspiel soll morgens später an- und abends früher ausgestellt werden. Am Sonntag läuten die Glocken bereits nicht mehr. Als Industrielärm gilt das fröhliche Spiel derweil nicht - das hätte bei den vielen Solingern, die sich für den Erhalt der Glocken eingesetzt hatten, auch sicherlich für noch mehr Ärger gesorgt.

Es gibt aber auch Ereignisse, die für Aufregung sorgen, ohne dass es notwendigerweise um Negatives geht - obwohl wahrscheinlich nicht jeder den Besuch von Paris Hilton auf der Düsseldorfer Beauty-Messe positiv bewerten würde.

Ein Aufreger im positiven Sinne war derweil auf jeden Fall der Frühlingsanfang am Donnerstag. Pünktlich um 17.57 Uhr begann die warme Jahreszeit in NRW - zumindest kalendarisch. Echtes Frühlingswetter hatte sich bereits am Morgen im Rheinland breit gemacht. Teilweise lockten bis zu 25 Grad die Menschen vor die Tür. Und auch, wenn das Wetter sich heute nicht von einer ganz so guten Seite zeigt: Solche Aufreger wünschen wir uns öfters.

(anch)
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