Region 800 witterungsbedingte Verkehrsunfälle

Düsseldorf (RPO). Schnee und Eis haben am Montag in Nordrhein-Westfalen rund 800 witterungsbedingte Verkehrsunfälle verursacht. Wie die Polizei in Duisburg mitteilte, wurden in der Zeit von 5.00 Uhr morgens bis 20.00 Uhr abends ein Mensch getötet und weitere 50 Personen zum Teil schwer verletzt.

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Foto: ADAC

Der Sachschaden wurde auf rund zwei Millionen Euro beziffert. Insgesamt mussten die Einsatzkräfte den Angaben nach 127 Mal ausrücken. Grund waren vor allem gesperrte Straßen sowie liegen gebliebene Fahrzeuge.

Auf der Autobahn 40 bei Mülheim/Ruhr erlitt ein 20 Jahre alter Autofahrer bei einem Unfall lebensgefährliche Verletzungen. Auch die anderen drei Fahrzeuginsassen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Brite hatte aus ungeklärter Ursache in einer Linkskurve die Gewalt über seinen Wagen verloren. Er schleuderte über den Seitenstreifen in die Böschung.

Dabei hob der Wagen ab und prallte gegen eine Gruppe kleiner Bäume. Der Fahrer und die beiden 20-jährigen Mitfahrer auf der Rückbank wurden in dem Wrack eingeklemmt. Der Beifahrer konnte sich selbst befreien.

Bereits am Sonntag wurden ein 43 Jahre alter Mann und sein sechsjähriger Sohn bei einem Rodelunfall in Mettmann schwer verletzt. Beide hatten eine schneebedeckte, stark abschüssige Wiese zum Rodeln genutzt. Dabei überfuhren sie zu schnell einen Buckel am Fuß des Hügels. Ihr Schlitten kippte um, und beide zogen sich Bein- und Beckenbrüche zu. Der Vater wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Sein Sohn wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik nach Duisburg geflogen.

Auch im Laufe des Montags kam es zu Problemen im Straßenverkehr. So wurden am Abend in Aachen und Stolberg mehrere Steigungsstrecken wegen liegengebliebener Fahrzeuge gesperrt. Zudem setzten glatte Fahrbahnen den Autofahrern auf Teilen der Autobahnen 3, 4 und 45 zu.

Nahe Ahaus-Alstätte (Kreis Borken) wurde am Montag ein 36 Jahre alter Autofahrer bei einem Verkehrsunfall auf eisglatter Straße tödlich verletzt. Das Auto des Mannes kam von der Straße ab und prallte mit der Beifahrerseite gegen einen Baum. Der aus den Niederlanden stammende Fahrer wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit später starb.

Bahn und der Flughäfen in NRW weitgehend störungsfrei

Während der Betrieb der Bahn und der Flughäfen in NRW weitgehend störungsfrei lief, meldeten Wuppertal und mehrere andere Städte teilweise erhebliche Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr.

Wegen Schnee und Glätte und den damit verbundenen Sicherheitsrisiken für Besucher blieb der Zoo Dortmund am Montag geschlossen. Ob er am Dienstag wieder öffnet, sollte bei einer Begehung in den Morgenstunden entschieden werden, teilte der Zoo mit. Zudem bleiben im sauerländischen Olpe mehrere weiterführende Schulen am Dienstag und Mittwoch (2./3. Februar) wegen der starken Schneefälle geschlossen.

Einige Kommunen klagten zudem über Streusalzmangel. So ging dem Kreis Soest am Montag das Streusalz aus, wie die Verwaltung mitteilte. Kurzfristig sei kein Nachschub in Sicht. Inzwischen könnten nicht einmal mehr die gefährlichen Steigungsstrecken gestreut werden.

Nach Angaben des Landesbetriebs Straßenbau NRW wurden bereits über 200 000 Tonnen Salz auf den Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen gestreut. Damit werde der aktuelle Winter zum umfangreichsten Winterdiensteinsatz des Landesbetriebes, hieß es. Hinzu kämen Lieferengpässe beim Streusalz. Sollte es in den kommenden Tagen stark schneien, müsse der Landesdienst "sehr sparsam" mit dem Streugut umgehen. Dann würden nur noch wichtige Verkehrswege und Gefahrenstellen gestreut.

Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) werden am Dienstag zum Teil ergiebige Schneefälle vor allem im Osten von NRW sowie in den Höhenlagen ab 300 Metern erwartet. Ein von Norden über das Land ziehendes Tief könne im Sauerland und im Bergischen Land für Neuschnee von bis zu 25 Zentimetern sorgen, sagte eine Meteorologin des DWD. Im Laufe des Tages könnte der Schnee dann verstärkt in Regen übergehen.

(DDP/rl)
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