Steigende Nachfrage und geringer Wettbewerb Fliegen in Europa fast ein Fünftel teurer als vor der Pandemie

Berlin · Ob Kurz- oder Langstrecke: Flugtickets kosten teils deutlich mehr als vor der Corona-Krise. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit.

 Die Preise für innerdeutsche Flüge stiegen um rund zwölf Prozent.

Die Preise für innerdeutsche Flüge stiegen um rund zwölf Prozent.

Foto: dpa/Robert Michael

Fliegen ist spürbar teurer als vor der Corona-Krise. Tickets für innereuropäische Flüge von Deutschland aus kosteten im September fast 19 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Montag mitteilte. Grund seien die anziehende Nachfrage und der teilsweise geringe Wettbewerb, weil die ursprünglichen Kapazitäten noch nicht wieder erreicht seien. Die Preise für innerdeutsche Flüge kletterten um 12,5 Prozent und für Langstreckenverbindungen - also interkontinentale Flüge - um gut drei Prozent. Insgesamt beläuft sich das Plus auf knapp zehn Prozent.

Die Pandemie mit globalen Reiseeinschränkungen hat in der Luftfahrt- und Tourismusbranche zu massiven Einbußen geführt. Die Lufthansa zum Beispiel hatte von Deutschland und anderen Staaten Milliardenhilfen erhalten. Inzwischen hat die Airline aber staatliche Kredite und Stille Einlagen über 3,5 Milliarden Euro zurückgezahlt und damit die deutschen Finanzhilfen alle getilgt. Die Lufthansa profitierte zuletzt von besseren Aussichten und dem Ende des Einreiseverbots in die USA.

Der BDL erklärte, von November bis Januar liege das Sitzplatzangebot an deutschen Flughäfen bei 66 Prozent des Vorkrisenniveaus. Stärker sei die Nachfrage bei Europa-Flügen, wo das Angebot 70 Prozent des früheren Niveaus erreiche. Der innerdeutsche Verkehr (48 Prozent) entwickele sich schwächer. Gründe hierfür seien, dass Menschen auf das Auto ausweichen, Geschäftsreisende Videokonferenzen machen und noch viele Messen und Kongresse ausfallen. Im September fehlten den Flughäfen und Airlines laut BDL noch gut die Hälfte der Passagiere verglichen mit der Zeit vor der Virus-Krise. Der Verband sieht aber eine leichte Erholung. In den ersten neun Monaten insgesamt fehlten der Branche noch fast drei Viertel der Fluggäste.

(mcv/rtr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort