Im Arbeitsleben weiterkommen Strategie für die berufliche Zukunft

Wer im Beruf viel erreichen möchte, sollte seine Karriere planen. Dabei helfen die Experten der Arbeitsagentur oder spezielle Business-Coaches.

 Wer für den nächsten Karriereschritt das Unternehmen wechseln will, dem kann ein bereits aufgebautes berufliches Netzwerk helfen.

Wer für den nächsten Karriereschritt das Unternehmen wechseln will, dem kann ein bereits aufgebautes berufliches Netzwerk helfen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Die Zeiten, in denen Menschen ihr ganzes Berufsleben bei einer Firma verbracht haben, sind größtenteils vorbei. Der Arbeitsmarkt bietet derzeit sehr gute Chancen für Arbeitnehmer, denn Fachkräfte werden händeringend gesucht. In vielen Branchen bestehen daher gute Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln.

Die persönliche Karriere kann geplant werden. Dabei spielen eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation und das Festlegen konkreter Ziele eine wichtige Rolle. „Man bleibt am Anfang ganz bei sich selbst“, rät Gesa Weinand, Senior Coach und Geschäftsführerin der New Perspective CC GmbH. „Dabei helfen Reflexionsfragen wie: Wer bin ich? Was macht mich als Persönlichkeit aus? Welche Werte habe ich? Was kann ich?“ Darüber hinaus sollte man hinterfragen, welche Aspekte bei der Arbeit besonders wichtig sind, wie beispielsweise Homeoffice-Möglichkeiten.

Die Expertin rät auch dazu, sich mit Freunden und Familie auszutauschen, um zurückgespielt zu bekommen, wer man ist und was einen ausmacht. Im nächsten Schritt geht es um die individuellen Ziele. Dabei helfen Fragen wie „Wo will ich hin?“ oder „Was treibt mich an?“. Zudem sollten sich Arbeitnehmer darüber bewusst sein, was sie für den Wunschjob brauchen und in welchen Bereichen eine Weiterbildung sinnvoll wäre.

Mit einem Karrieresprung geht oftmals ein Jobwechsel einher. Richtwerte dazu, wann ein Unternehmens- oder sogar Branchenwechsel sinnvoll oder notwendig ist, gibt es nicht. „Richtwerte setzen voraus, dass etwas messbar ist“, sagt Verena Burger, Leiterin des Arbeitgeber-Services und der Berufsberatung im Erwerbsleben der Agentur für Arbeit Düsseldorf. „Im Job glücklich und zufrieden zu sein, ist jedoch sehr persönlich und subjektiv.“ Unabhängig von der persönlichen Beziehung zu einem Unternehmen oder einer Branche ist es auch wichtig, die Zukunftssicherheit des Arbeitsumfelds im Auge zu behalten. Wer seine Karriere plant, sollte die Entwicklung der Branche im Blick haben und verfolgen, wie sich die eigene Tätigkeit verändert.

Viele Menschen finden neue berufliche Herausforderungen im eigenen Netzwerk. „Das sogenannte Vitamin B ist nach wie vor wichtig“, weiß Burger. „Ein gutes Netzwerk hilft dabei, besser informiert zu sein und auf Veränderungen rascher reagieren zu können.“ Wer sich also die Zeit für das persönliche Netzwerken nimmt, investiert in die eigene berufliche Zukunft. Dabei sollte die Freude am Austausch im Vordergrund stehen, weniger die Frage, ob sich der Einsatz lohnt.

Gute Chancen bieten auch Karriereportale wie Linkedin oder Xing. „Mit einem repräsentativen Profil kann man sich mit ehemaligen und aktuellen Kolleginnen und Kollegen vernetzen, zu Networking-Events und Messen gehen und so auch online wichtige Kontakte für die berufliche Neuorientierung knüpfen“, rät Gesa Weinand. Denn: „Bei der Jobsuche ist zu berücksichtigen, dass etwa 70 Prozent der Stellen nie öffentlich ausgeschrieben werden“, so die Beraterin. Der verdeckte Arbeitsmarkt wird intern im Unternehmen, aber auch durch Recruiter gesättigt, die auf Karriereplattformen nach passenden Kandidaten suchen.

Ein gutes Netzwerk ist daher online und offline ein Muss. „Darüber hinaus war es noch nie so einfach, sich zu informieren und an gute Informationen zu kommen“, betont Verena Burger. „Auf digitalen Plattformen bewerten Mitarbeitende ihr eigenes Unternehmen öffentlich und vergeben Sternchen für Unternehmenskultur oder Arbeitsumgebung.“ Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit ist eine objektive Quelle, um Verdienstmöglichkeiten zu bewerten. Darüber hinaus informieren Unternehmen auf ihren eigenen Karriereseiten oder auch in Podcasts und Social-Media-Auftritten.

Wer auf Jobsuche ist, sollte sich für neue Arbeitgeber interessant machen. Coach Gesa Weinand empfiehlt dazu ein gutes Linkedin- oder Xing-Profil, auf dem alle Fähigkeiten und die eigene Expertise gut herauskommen. Hilfreich sind neben einem interessanten Infotext oder Slogan im Profil auch eigene Veröffentlichungen in Form von kurzen Posts oder längeren Artikeln. Die Nutzung passender Keywords spielt dabei eine große Rolle.

„Fachliche Kompetenzen sind wichtig, aber nicht alles“, sagt Verena Burger. „Durch eine positive Lebenseinstellung, Veränderungsbereitschaft und Durchhaltevermögen kann man sich von seiner Konkurrenz abheben.“ Interessant für Arbeitgeber können daher auch Hobbys sein, aus denen die persönliche Leistungsbereitschaft oder ein soziales Engagement hervorgehen. Ein authentischer und selbstbewusster Auftritt kann hier ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein und der eigenen Karriere auf die Sprünge helfen.

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