Ausbildung 2023 Gute Chancen nach dem Schulabschluss

Es ist noch nicht zu spät für eine Bewerbung für einen Ausbildungsbeginn im Sommer. Vor allem kleine und mittelständische Betriebe können noch freie Stellen besetzen. Der Ausbildungsmarkt hat sich infolge der Pandemie schnell wieder erholt. Berufe mit Umweltbezug liegen derzeit besonders im Trend.

 Wer nach einer Ausbildungsstelle im Sommer sucht, findet jetzt noch viele Angebote.

Wer nach einer Ausbildungsstelle im Sommer sucht, findet jetzt noch viele Angebote.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Manuel Tauber-Romieri

Das zweite Schulhalbjahr hat begonnen und die Halbjahreszeugnisse sind verteilt. Wer im Sommer seinen Abschluss macht, sollte sich spätestens jetzt Gedanken um den weiteren Bildungsweg machen. Eine weiterführende Schule kommt dabei ebenso infrage wie eine Ausbildung oder ein Studium. Und die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen nach wie vor gut. Der Ausbildungsmarkt hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht erholt, heißt es seitens der Agentur für Arbeit und der Kammern.

Ausbildungsbeginn ist in diesem Jahr am 1. August oder 1. September. Bis zu welchem Zeitpunkt die schriftliche Bewerbung vorliegen sollte, ist besonders von der Branche, der Beliebtheit des Ausbildungsberufs und der Größe des Unternehmens abhängig. In der Regel gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Die Faustregel besagt, dass man sich für eine betriebliche Ausbildung etwa ein Jahr vor dem Schulabschluss bewerben sollte. Bei Banken und Versicherungen endet die Bewerbungsfrist meistens schon im Spätsommer oder Herbst des Vorjahres. Bei kleinen und mittelständischen Betrieben ist eine Einstellung aber auch kurzfristig möglich. „Bis zum Sommer wird vermittelt und versucht, Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen möchten, unterzubringen“, sagt Frauke Kerkmann, Sprecherin der Handwerkskammer Düsseldorf.

Normalerweise erwarten Arbeitgeber in den Bewerbungsunterlagen das Ganzjahreszeugnis, weil es zeigt, dass das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen wurde. Aber auch die aktuell ausgegebenen Halbjahreszeugnisse geben einen Zwischenstand, der genauso interessant sein kann. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich die Noten gegenüber dem letzten Ganzjahreszeugnis deutlich verbessert haben. „Bewerbungen sollten immer mit dem aktuellsten Zeugnis erfolgen – also zurzeit mit dem Halbjahreszeugnis“, rät Regina Wallau, Sprecherin der Agentur für Arbeit für das Bergische Land.

Für die Bewerbung ist es natürlich wichtig, sich im Vorfeld zu orientieren: Was sind meine Stärken? Welche Interessen habe ich? Welchen Beruf möchte ich ausüben? Nach den ersten Corona-Jahren, in denen viele Ausbildungsmessen und Berufsorientierungsmaßnahmen ausfallen mussten, sind nun wieder Praktika und Informationsveranstaltungen vor Ort möglich. Während der Pandemie sind darüber hinaus diverse Online-Angebote zur Berufsorientierung in Form von kleinen Eignungstests über die Erkundung von Berufsfeldern bis zur Ausbildungsbörse entstanden.

Die Agentur für Arbeit berichtet davon, dass sich immer mehr Bewerber verstärkt für Berufe mit Umweltbezug interessieren. Den größten Zulauf hat die Berufsgruppe im Bereich der Energietechnik, gleich gefolgt von Berufen in der Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt- und Schiffstechnik.

Neuerungen gibt es auch bei der Ausbildungsvergütung: Seit dem 1. Januar 2023 beträgt der Mindestlohn für das erste Ausbildungsjahr 630 Euro im Monat, vorher waren es 585 Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr ist die Mindestvergütung um 18 Prozent, im dritten um 35 und im vierten Jahr um 40 Prozent gestiegen. „Die Anhebung der Mindestlöhne ist ein zweischneidiges Schwert“, gibt Frauke Kerkmann zu bedenken. Zwar höre es sich für die Azubis gut an, wenn mehr gezahlt werde. Für die Betriebe bedeute es aber auch eine höhere finanzielle Belastung.

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